Oberpfalz:Regensburger Polizei ermittelt Trittbrettfahrer nach Amoklauf

  • Die Polizei in Regensburg hat einen mutmaßlichen Trittbrettfahrer des Amokläufers in München ermittelt.
  • Die Person lud in ein Fastfood-Lokal ein um - ähnlich wie in München geschehen - eine Runde zu spendieren.
  • Diese Ankündigung sorgte für große Verunsicherung in Regensburg, zu einem Großeinsatz der Polizei und Nachteile für den Inhaber des Restaurants.

Nach dem Amoklauf von München mit zehn Toten hat die Regensburger Polizei jetzt einen Trittbrettfahrer gefasst. Im Raum Regensburg wurde eine jugendliche Person ermittelt, die für einen gefälschten Facebook-Beitrag verantwortlich war, der dem des Münchner Amokläufers auffallend ähnelte. Der Münchner Amokläufer hatte vor seiner Bluttat in einem Fake-Account bei Facebook angekündigt, dass er in einem Fast-Food-Restaurant eine Runde spendieren werde.

Im Regensburger Fall blieb es bei der Einladung. Ob eine ernsthafte Bedrohung vorlag oder ob es sich um einen geschmacklosen Scherz handelte, war allerdings zunächst unklar - entsprechend groß war die Aufregung. Die Polizei schickte mehrere Streifen, um das Lokal zu sichern.

Was die Polizei über den Trittbrettfahrer sagt

Einzelheiten zu dem Trittbrettfahrer machte die Staatsanwaltschaft nicht. Es handle sich um eine "bereits strafmündige, aber noch minderjährige Person", sagte Theo Ziegler von der Regensburger Staatsanwaltschaft. Sei ist demnach zwischen 14 und 18 Jahre alt. Ob sie männlichen oder weiblichen Geschlechts ist, wollte Ziegler aber nicht sagen. Die Person habe "beteuert, ohne böse Absicht gehandelt zu haben".

"Eine tatsächliche Gefahr für Leib und Leben bestand mit Sicherheit zu keinem Zeitpunkt", sagte Ziegler, dennoch ziehe die Tat "auf jeden Fall Sanktionen nach sich". In Frage komme neben gemeinnütziger Arbeit auch die Weisung zu Beratungsgesprächen mit dem Jugendamt. Ob Trittbrettfahrer auch die Kosten eines Polizeieinsatzes zahlen müssen, sei nicht Angelegenheit der Staatsanwaltschaft, sondern der Polizei, betonte Ziegler.

Der Betreiber des Schnellrestaurants kündigte bereits eine Klage an. "Wir finden diesen Facebook-Post überhaupt nicht lustig und werden das auch sicher nicht so auf uns sitzen lassen", sagte Frank Mosher der Mittelbayerischen Zeitung. Nach seinen Worten entstand "eine Kettenreaktion": Mehrere Schulen hätten sogar davor gewarnt, das Lokal zu besuchen. "Diese Person hat unsere Mitarbeiter gestresst und den Umsatz in unseren Filialen negativ beeinflusst."

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