Oberfranken:Versteinerte Riesenschildkröte entdeckt

Ein Krokodil hat der Riesenschildkröte vor 150 Millionen Jahren den Kopf und ein Stück Panzer abgebissen. Das vermutet jedenfalls der Chef des Bamberger Naturkunde-Museums.

Große fossile Schildkröte entdeckt

Nach 300 Stunden Präparation präsentiert Museumsleiter Matthias Mäuser die Schildkröte im Naturkunde-Museum.

(Foto: dpa)

Eine riesige fossile Schildkröte ist im oberrfränkischen Wattendorf gefunden worden. Das versteinerte Tier habe einen Durchmesser von 64 Zentimetern und sei eine neue Art, sagte Matthias Mäuser, Leiter des Naturkundemuseums in Bamberg.

Mäuser machte den Fund des 150 Millionen Jahre alten Fossils, das bereits im vergangenen Juni entdeckt worden war, erst nach 300 Stunden Präparationsarbeit öffentlich. Einen Namen habe die neue Art noch nicht, sagte Mäuser. Dazu muss ein Wissenschaftler das Fossil erst genau beschreiben. Der Panzer ohne Kopf und Gliedmaßen war in einem Steinbruch gefunden worden.

Die Wissenschaftler rekonstruierten die Geschichte des toten Tieres: Es sei tagelang in einer jurazeitlichen Lagune getrieben, an deren Stelle heute Ortschaften liegen. "Dann muss ein Krokodil einen Teil des Panzers abgebissen haben", erklärte Mäuser. Schließlich sank der Kadaver auf den Lagunenboden, der sauerstofflos und übersalzen war. Nur deshalb sei das Fossil erhalten.

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