Oberbayern:Geschäftsführer nach Brand in Schneizlreuth angeklagt

Vom Feuer zerstört: das zum Gästehaus umgebaute Bauernhaus in Schneizlreuth bei Berchtesgaden. (Foto: dpa)

Der Mann hat den 800 Jahre alten Bauernhof als Herberge für Veranstaltungsgäste genutzt. Nun wird ihm fahrlässige Tötung in sechs Fällen sowie fahrlässige Körperverletzung in 20 Fällen vorgeworfen.

Knapp fünf Monate nach dem verheerenden Brand im oberbayerischen Schneizlreuth hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen den Geschäftsführer einer Veranstaltungsagentur erhoben. Dem Mann werde fahrlässige Tötung in sechs Fällen sowie fahrlässige Körperverletzung in 20 Fällen vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Traunstein am Freitag mit.

Der Beschuldigte hatte den sogenannten Pfarrerbauernhof als Unterbringungsort für seine Veranstaltungsgäste genutzt. Es bestehe aber weiter der dringende Verdacht, dass die Nutzung des Gebäudes zu Beherbergungszwecken im Widerspruch zu den Bau- und Brandschutzvorschriften gestanden habe. Das 800 Jahre alte Bauernhaus hatte womöglich gar keine Genehmigung als Herberge.

Bei dem Brand am frühen Morgen des 23. Mai waren sechs Mitarbeiter der Firma Lindner aus Arnstorf gestorben. Zehn Tage danach wurde der Betreiber des Freizeitzentrums im Berchtesgadener Land verhaftet.

© SZ.de/dpa/infu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Tödlicher Brand in Schneizlreuth
:Mit der Trauer kommen die Fragen

Nach dem verheerenden Feuer in Schneizlreuth gedenken die Menschen der sechs Toten. Zugleich beginnt die Suche nach Ursachen: Wie war es um dem Brandschutz in dem 800 Jahre alten Gebäude bestellt?

Von Heiner Effern und Anna Günther

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: