Nürnberg/Bad Reichenhall:Falsche Polizisten unterwegs

Betrüger haben sich als Polizisten und Staatsanwälte ausgegeben und Zehntausende Euro erbeutet. Täter in Franken griffen auf einen technischen Kniff zurück: Sie riefen unter der Nummer der Schweinfurter Justizbehörden bei einem 49-Jährigen aus dem Landkreis Bad Kissingen an, wie die Polizei mitteilte. Der Mann habe vor etwa drei Wochen einen Anruf von einem gewissen "Herrn Brand" erhalten. Der angebliche Polizeihauptkommissar gaukelte ihm vor, dass gegen ihn ein Ermittlungsverfahren laufe. Daraufhin drängte er den Mann immer wieder, größere Beträge zu transferieren. Sonst werde er gegen ihn aussagen. Der 49-Jährige überwies mehrere Tausende Euro. Als sich zudem ein angeblicher Staatsanwalt bei ihm meldete, half ihm seine Schwester finanziell aus. Sie und ihr Bruder seien um mehr als 20 000 Euro gebracht worden, hieß es.

Falsche Polizisten haben auch von einer gutgläubigen Seniorin in Bad Reichenhall 18 000 Euro erbeutet. Die Betrüger hatten ihr am Telefon eingeredet, ihre Daten stünden auf dem Notizzettel einer rumänischen Einbrecherbande. Deswegen müsse sie ihre Ersparnisse der Polizei übergeben. Das tat die 89-Jährige. Der Vorfall ereignete sich Ende Juli. Die Polizei hat inzwischen drei Verdächtige im Alter von 27 bis 30 Jahren festgenommen. Nach einem vierten Mitglied der Bande wird gefahndet. Die Polizei rät, Telefongespräche sofort abzubrechen, sobald ein unbekannter Anrufer Geld fordert.

© SZ vom 08.08.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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