Jahrelang gab er so etwas wie den Grandseigneur der mittelfränkischen Wirtschaft: Bernd Rödl war allgegenwärtig auf Podien und Empfängen mit wirtschaftlichem Hintergrund - und er fiel dort auf. Äußerlich durch sein weißes Haar und den stets gebräunten Teint. Inhaltlich mit durchdachten Aussagen, argumentativ untermauert, unmissverständlich ,aber sachlich. Wie man es von seinesgleichen erwartet. Bernd Rödl war Rechtsanwalt, Steuerberater und Wirtschaftsprüfer. Diese Kombination liegt auch dem Unternehmen zugrunde, das der in Karlsbad geborene und in Hof aufgewachsene, promovierte Jurist 1977 in Nürnberg gründete.
Als er 2005 neue Kanzleiräume eröffnete, schaute sogar Bundeskanzler Gerhard Schröder vorbei. Mit 4000 Beschäftigten in 46 Ländern zählt Rödl&Partner inzwischen zu den größten deutschen Gesellschaften auf ihrem Gebiet und behauptet sich in einem von angelsächsischen Lawfirms dominierten Markt. Darüber hinaus engagierte sich Bernd Rödl vielfältig im wirtschaftlichen Leben, ob als Vizepräsident der IHK oder als Förderer der Metropolregion. Ein Mann mit großem Netzwerk und Einfluss. Am Montag ist Bernd Rödl im Alter von 72 Jahren gestorben.