Nürnberg:Streit um Kosten für zerstörte Brücke

Fast neun Jahre nach einem Schiffsunfall mit einer zerstörten Brücke in Regensburg wird noch immer gerichtlich über die finanziellen Folgen gestritten. Das Oberlandesgericht (OLG) Nürnberg verhandelte am Dienstag über eine Klage der Bundesrepublik gegen die Schifffahrtsgesellschaft und den Energieversorger Rewag. Die Rewag als Betreiberin einer bei dem Unfall beschädigten Gasleitung klagt ebenfalls gegen die Schifffahrtsgesellschaft, wie ein Gerichtssprecher sagte. Im März 2008 war der ausgefahrene Kran des niederländischen Schiffs mit der Brücke kollidiert. Eine Gasleitung wurde durchtrennt, ein Feuer brach aus und die Brücke wurde komplett zerstört. Zeitweise bestand Explosionsgefahr, bis der Versorger das Gas abstellte. Die Matrosen und der Schleusenwärter konnten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen. Die Brücke musste abgerissen und neu gebaut werden. Der Bund als Eigentümer der Brücke fordert mindestens 3,4 Millionen Euro Schadenersatz, wie der Sprecher sagte. Ende 2013 hatte das Amtsgericht Regensburg ihm nur 780 000 Euro zugesprochen. Die Schiffseigner hatten sich damals erfolgreich auf eine im Schifffahrtsrecht vorgesehene Haftungsbeschränkung berufen. Gegen die Entscheidung ging der Bund in Berufung. Der Senat strebt einen Vergleich an.

© SZ vom 22.02.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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