Nürnberg:Nach tödlichen Unfällen auf A6 will Autobahndirektion nachforschen

Verkehrsunfall auf A 6

Das Fahrerhaus eines Lkw ist nach dem Unfall auf der Autobahn A 6 bei Nürnberg zerstört.

(Foto: dpa)
  • Auf der Autobahn 6 nahe Nürnberg ist am Mittwochmorgen ein Lastwagenfahrer am Steuer eingeschlafen und auf einen Lkw aufgefahren. Der 46-Jährige kam dabei ums Leben.
  • Nur wenige Stunden zuvor waren unweit davon mindestens vier Menschen ums Leben gekommen, eine Frau und ihre drei kleinen Kinder. Der Familienvater schwebt nach wie vor in Lebensgefahr.

Nach zwei tödlichen Unfällen auf der Autobahn 6 bei Nürnberg binnen zwölf Stunden will die Autobahndirektion die Unfallstellen überprüfen lassen. Man stehe mit der Polizei in Kontakt, um die Unfallursachen herausfinden, sagte Andreas Eisengruber von der Autobahndirektion Nordbayern am Mittwoch.

Am Dienstag war eine fünfköpfige Familie aus dem Kreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg wenige Hundert Meter vor dem Kreuz Nürnberg-Ost in Richtung Amberg-Nürnberg in einen verheerenden Unfall verwickelt worden.

Ein Lkw-Fahrer raste am Stauende an einer Baustelle mit hoher Geschwindigkeit in das Auto der jungen Familie. Der 33 Jahre alte Familienvater schwebte am Mittwoch weiter in Lebensgefahr. Sofort tot waren seine 27 Jahre alte Frau sowie die drei Kinder im Alter von zwei und fünf Jahren sowie neun Monaten.

Der Lkw-Fahrer und sein Beifahrer erlitten laut Polizei mittelschwere Verletzungen. Der Sachschaden beläuft sich auf 150 000 Euro. Die Unfallursache wollte die Autobahndirektion am Mittwochnachmittag noch nicht bekanntgeben.

Die Polizei in Mittelfranken teilte mit, dass die Baustelle im Bereich des Autobahnkreuzes in beide Fahrtrichtungen eigentlich ausreichend gesichert sei. "Wie bei jeder Baustelle, wo sich Fahrspuren verengen, kommt es dort zu Verkehrsstaus", sagte ein Sprecher. Auf die Baustelle werde allerdings mit Schildern hingewiesen, auch das Tempo müsse gedrosselt werden. Außerdem sei die Strecke gerade und deswegen gut einsehbar. "Wenn man sich auf den Verkehr konzentriert, nimmt man die Baustelle auch war. Ein dort entstehender Stau taucht nicht aus dem Nichts auf", sagte der Sprecher.

Nur knappe zwölf Stunden danach war es am frühen Mittwochmorgen in gleicher Fahrtrichtung nahe Altdorf erneut zu einem tödlichen Zusammenstoß gekommen - wiederum ein Auffahrunfall: Ein 46 Jahre alter Lastwagenfahrer war nach Angaben der Polizei am Steuer eingeschlafen und auf einen verbotenerweise auf dem Seitenstreifen stehenden Lkw aufgefahren. Durch den Aufprall wurde der Fahrer tödlich, sein 44 Jahre alter Beifahrer schwer verletzt.

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