Nürnberg:Leiche identifiziert

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Traurige Gewissheit: Bei dem Leichnam, den Ermittler aus der Pegnitz geborgen haben, handelt es sich um die vermisste Studentin Maya. Auch die Todesursache ist geklärt.

Für Freunde und Verwandte der 26-jährigen Maya hat der DNA-Abgleich am Freitag die traurige Gewissheit erbracht: Bei der in Nürnberg in der Pegnitz gefundenen Frauenleiche handelt es sich um die seit gut sechs Wochen vermisste Kunststudentin.

Ermittler bergen die Leiche aus der Pegnitz bei Nürnberg. (Foto: Foto: dpa)

Die junge Frau ertrank, wie die Nürnberger Polizei unter Berufung auf das Obduktionsergebnis mitteilte. Allerdings gebe es derzeit keine Hinweise auf Fremdverschulden: "Reingestoßen schließen wir aus, bleibt nur die Variante Unglücksfall oder absichtlich in die Pegnitz gesprungen", sagte ein Polizeisprecher.

Auch eine zur Hälfte über dem Kopf der Leiche liegende Plastiktüte sei bislang nicht mit dem Tod der 26-Jährigen in Verbindung zu bringen. Möglicherweise wurde die Tüte angeschwemmt, erläuterte der Sprecher.

Polizeitaucher hatten die Tote nach zweitägiger Suche am Donnerstag in der Nähe einer Brücke entdeckt. Maya war am 10. Dezember in der Nürnberger Innenstadt von einem Moment auf den anderen spurlos verschwunden.

Die junge Frau war auf dem Weg von einer Suppenbar, in der sie mit einem Freund uu Mittag gegessen hatte, zu einem Kino, das sie wahrscheinlich nie erreichte.

Um 16:27 Uhr sendete ihr Handy das letzte Mal ein Signal, seitdem war Maya wie vom Erdboden verschluckt. Doch aufgrund von Missverständnissen wurde sie erst zwei Tage vor Weihnachten von ihrer in Schwaben lebenden Mutter als vermisst gemeldet.

Nachdem der Frost der vergangenen Wochen abgeklungen war, hatten 17 Polizisten am Mittwoch damit begonnen, einen sieben Kilometer langen Streckenabschnitt der Pegnitz abzusuchen. Bei Sichtweiten von etwa 20 Zentimetern tasteten Taucher den Grund des Flusses zwischen Röthenbach an der Pegnitz - dem Wohnort Mayas - und der Nürnberger Innenstadt mit den Händen ab.

Unterdessen nahmen ihre Kollegen von Booten aus die Uferböschung in Augenschein. Einer von ihnen entdeckte am Donnerstag die vollständig bekleidete Leiche, die mit einem grünen Müllbeutel über dem Kopf im Wasser trieb - ganz in der Nähe des Handymastes, der das letzte Signal von Mayas Mobiltelefon empfing. Das Wasser des trüben Flusses ist dort gerade einmal eineinhalb Meter tief, aber derzeit vier Grad kalt.

Die Polizei barg die Tote aufwendig mit einem Kran, sie wurde noch am Abend obduziert.

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