Nürnberg:Historischer Pferdebahnwagen wieder zu sehen

Er ist fast 120 Jahre alt und wurde immer wieder neu gestaltet: Nun haben Restauratoren den ältesten Pferde-Straßenbahnwagen Süddeutschlands wieder fast in seinen Ursprungszustand versetzt.

Er ist fast 120 Jahre alt und wurde immer wieder neu gestaltet: Nun haben Restauratoren den ältesten Pferde-Straßenbahnwagen Süddeutschlands wieder fast in seinen Ursprungszustand versetzt.

(Foto: dpa)

Er ist mehr als 120 Jahre alt und wurde immer wieder neu gestaltet: Nun haben Restauratoren den ältesten Pferde-Straßenbahnwagen Süddeutschlands wieder fast in seinen Ursprungszustand versetzt. Bahnbegeisterte können ihn sich bald ansehen.

Der älteste Pferdebahnwagen Süddeutschlands ist nach seiner Restaurierung wieder in Nürnberg zu sehen. Die Arbeiten am "Pferdebahnwagen 11" bei einer Fachfirma in Regensburg haben knapp ein Jahr gedauert. Vom kommenden Wochenende (1./2. März) an können Besucher den Wagen im historischen Straßenbahndepot St. Peter besichtigen. Wie die Nürnberger Verkehrsbetriebe VAG berichteten, ging es bei der Restaurierung neben der wissenschaftlichen Erforschung des Wagens darum, die weitgehend originale Substanz zu sichern und das frühere Erscheinungsbild wiederherzustellen.

Der Pferdebahnwagen wurde bei der damaligen Maschinenbau-Actiengesellschaft Nürnberg (heute: MAN) im Werk Wöhrd hergestellt und 1881 an die Nürnberg-Fürther Straßenbahn übergeben. Nach der Einführung des elektrischen Betriebs 1896 wurde er als Beiwagen eingesetzt und später mehrmals restauriert. Dabei wurde das Aussehen des Wagens mehrfach verändert. Die Farbe von Zierlinien wurde immer weiter abgeändert und Linien vereinfacht. Teile des Wagens wurden in anderen Farbtönen lackiert. 2012 stellten Fachleute fest, dass an vielen Stellen des Wagens noch Reste der originalen Lackierung aus dem Jahr 1881 übrig waren.

In den Regensburger Werkstätten wurden bereits die Münchner Bavaria und die Quadriga vom Brandenburger Tor restauriert. Bei dem Pferdebahnwagen entfernten die Experten Klebefolien, die bei der letzten Überarbeitung 1971 angebracht wurden. Alte Lackschichten wurden gefestigt. Außerdem untersuchten die Restauratoren Farben und Bindemittel, um mehr über das ursprüngliche Erscheinungsbild des Wagens zu erfahren.

Mit Hilfe von Spenden konnte der Verein die rund 50.000 Euro für die Restaurierung aufbringen. Die Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern zahlte zudem rund 10.000 Euro, um die Geschichte des Straßenbahnwagens wissenschaftlich zu erforschen, zu dokumentieren und die historische Originalsubstanz fachgerecht zu sichern.

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