Nürnberg:Hieb- und stichfest

Neue Einsatzanzüge für die Bayerische Polizei

Alles dran: Die neuen Anzüge sollen 2800 bayerische Polizisten besser vor Angriffen schützen.

(Foto: Timm Schamberger/dpa)

Bayerische Einsatzeinheiten bekommen bessere Uniformen

Ein besserer Schutz vor Feuer, Schlägen und Stichen, dazu angenehmer zu tragen und eine coolere Optik: Die etwa 2800 Polizisten der bayerischen Einsatzeinheiten bekommen neue Anzüge. Rechtzeitig zum G-7-Gipfel Anfang Juni in Elmau sollten die Beamten besser vor gewalttätigen Angriffen geschützt sein, sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bei der Vorstellung der neuen Kleidung am Donnerstag in Nürnberg. Erst bei der Eröffnung der Europäischen Zentralbank im März in Frankfurt habe sich wieder gezeigt, wie brutal und gezielt Randalierer inzwischen gegen Polizisten vorgehen.

Die neue Ausstattung im bundesweit einheitlichen schwarz-blauen Farbton kostet rund 5,5 Millionen Euro. Das sei jedoch "gut investiertes Geld", um "die zu schützen, die uns schützen", betonte Herrmann. Die Beamten sind anhand einer Kennzeichnung am Rücken nun auch besser im Einsatz zu identifizieren. BY steht für Bayern, darunter folgt eine Nummer mit vier Ziffern zu Einheit und Zug sowie ein Symbol für die Funktion des Beamten. Bayern und das Saarland sind die letzten beiden Bundesländer, die neue Anzüge bekommen. Bis Ende April sollen alle Beamten im Freistaat neu ausgestattet sein.

Im Gegensatz zu den alten grünen Anzügen aus Baumwolle bestehen die neuen Uniformen aus Aramid-Kunststofffasern. Diese sind besonders flammhemmend und sollen so vor Verbrennungen schützen, erklärte Polizeidirektor Herbert Witzgall, unter dessen Federführung die Anzüge entwickelt wurden. Die Schutzausstattung gegen Schläge und Stiche etwa an Knien und Ellbogen wurde zudem nun unter der Uniform versteckt. Das sehe weniger martialisch aus und wirke so deeskalierend, sagte Witzgall. Außerdem könnten Angreifer weniger leicht erkennen, wo die Beamten verwundbar sind. Genau aus diesem Grund will die Polizei auch nicht zu viele Details der neuen Anzüge verraten. "In linken Internetforen wird genau dokumentiert, wo wir angreifbar und verletzbar sind", sagte Witzgall.

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