Niedrigste Arbeitslosigkeit seit 15 Jahren:"Bayerns Wirtschaft in bester Stimmung"

Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist im November auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren gesunken. Auch über ein Rekordhoch kann die Regierung sich freuen.

Trotz des frühen Wintereinbruchs ist die Arbeitslosigkeit im November auf den niedrigsten Stand seit mehr als 14 Jahren gesunken.

Die Arbeitslosigkeit in Bayern ist im November auf den niedrigsten Stand seit 15 Jahren gesunken. Im Vergleich zum Oktober waren mit 293 600 Männern und Frauen rund 4600 weniger arbeitslos gemeldet, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Dienstag mitteilte.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 84 500 Arbeitslose weniger. Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) bezeichnete die Arbeitsmarktzahlen als "hervorragendes wirtschafts- und arbeitsmarktpolitisches Fundament" für das kommende Jahr.

Die Arbeitslosenquote verharrte im November bei 4,5 Prozent, vor einem Jahr waren es 5,8 Prozent. Damit entwickelte sich die Arbeitslosigkeit gegen den saisonalen Trend. "Üblicherweise ist im November jahreszeitlich bedingt ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zu verzeichnen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern, Rainer Bomba.

Lediglich in ländlichen Gebieten mit traditionell höherem Anteil von Beschäftigten in Außenberufen ist die Arbeitslosigkeit leicht gestiegen. Denn hier hat sich der Einfluss des Winters bereits bemerkbar gemacht. So gab es im Regierungsbezirk Niederbayern im November 500 Arbeitslose mehr als im Monat zuvor.

Auf dem niedrigsten Stand ist die Arbeitslosigkeit weiterhin im Bezirk Freising, hier sank die Zahl im November noch einmal um 0,1 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent. In Ingolstadt liegt die Quote unverändert bei 2,7 Prozent. Das Schlusslicht bildet nach wie vor Hof, wo im November 7,2 Prozent arbeitslos gemeldet waren.

Als besonders erfreulich wertete Bayerns Arbeitsagenturchef den Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit. Im Vergleich zum Oktober sank die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahren um 1700 auf 32 400. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren sogar 10 800 junge Menschen weniger ohne Job. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen sank den Angaben zufolge gegenüber dem Vorjahr ebenfalls überdurchschnittlich um 45 900 auf 92 300.

"Beschäftigungsboom"

Arbeitsministerin Christa Stewens (CSU) äußerte sich zudem erfreut über den Rückgang der Frauenarbeitslosigkeit. Im Vergleich zum Oktober waren 4897 Frauen weniger arbeitslos gemeldet, im Vergleich zum Vorjahresmonat sogar 46.429. "Die Frauen holen auf", sagte Stewens. Die Arbeitslosenzahlen wertete die Ministerin als Beleg dafür, dass Bayerns Wirtschaft "in bester Stimmung" sei.

Wirtschaftsministerin Emilia Müller (CSU) sprach von einem "Beschäftigungsboom in Bayern". Noch nie zuvor habe es im Land so viele Arbeitsplätze gegeben wie im Herbst diesen Jahres. Nach Angaben der Regionaldirektion waren im September rund 78.500 mehr Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im Monat zuvor.

Nahezu die Hälfte des Zuwachses entfällt dabei auf das Verarbeitende Gewerbe und den Handel. Müller sagte: "Mit 4,5 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten hat Bayern das bisherige Rekordhoch vom September 2001 geknackt." Allein im vergangenen Jahr seien im Freistaat 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen worden.

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