Niederbayern:Mehr als 140 Waffen in "Atombunker" entdeckt

Waffenlager in Kelheim (Niederbayern) sichergestellt

In Kelheim hat die Polizei ein illegales Waffenlager entdeckt.

(Foto: LKA Bayern/oh)
  • Aus Angst vor möglichen Angriffen hat sich ein Mann im niederbayerischen Kelheim einen privaten "Atombunker" gebaut.
  • Nach einer Strafanzeige ermittelte die Polizei auf dem Anwesen des Mannes - und entdeckte ein illegales Lager mit mehr als 140 Waffen.

Mehr als 140 Waffen in Bunker entdeckt

Die Polizei hat in einem privaten "Atombunker" in Niederbayern ein illegales Waffenarsenal entdeckt. Ein 59-jähriger Elektriker aus dem Landkreis Kelheim soll in dem selbst gebauten Kellerraum mehr als 140 Waffen sowie Material zur Sprengstoffherstellung versteckt haben. Das Amtsgericht Regensburg erließ Haftbefehl gegen den Mann, der für die Waffen keine Erlaubnis vorlegen konnte.

"Nach jetzigem Ermittlungsstand ist ein extremistischer Hintergrund nicht erkennbar", teilte das Landeskriminalamt am Freitag in München mit. Die Beamten beschlagnahmten zwei vollautomatische Maschinenpistolen, 80 Langwaffen, 60 Handfeuerwaffen, rund 20 000 Schuss Munition, 20 Kilogramm Nitrocellulosepulver und 20 Kilogramm Grundsubstanzen zur Herstellung von Sprengstoff.

Bunker soll vor möglichen Angriffen schützen

Nach eigenen Angaben wollte der Mann sich und seine Familie in dem "atomsicheren Bunker" vor möglichen Angriffen schützen. Er legte dort auch größere Lebensmittelvorräte an und baute eine Luft- und Wasseraufbereitungsanlage.

Ermittlung mit dem Bohrhammer

Die Ermittler waren aufgrund einer Strafanzeige, die bei der Staatsanwaltschaft Regensburg eingegangen war, auf den Fall aufmerksam geworden. Drei Tage lang durchsuchten Beamte des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) mit Unterstützung der Bereitschaftspolizei das Anwesen.

Der Bunker stellte offenbar eine besondere Herausforderung dar: "Da diese Räume besonders stabil gebaut waren, mussten die Ermittler zu schwerem Gerät greifen und unter anderem mit Bohrhämmern Wände und Böden einreißen", teilte die Polizei mit.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: