Netzausbau:Aigner kritisiert Stromtrassenpläne

Der Streit um den Ausbau des Stromleitungsnetzes im Freistaat geht weiter. Das machte Wirtschafts- und Energieministerin Ilse Aigner (CSU) am Dienstag im Kabinett klar. Zwar begrüßte sie, dass die Netzbetreiber es im neuen Netzentwicklungsplan akzeptiert haben, die umstrittene Gleichstrompassage Süd-Ost nun am Atomkraftwerk Isar enden zu lassen statt, wie bisher vorgesehen, nahe dem schwäbischen Atomkraftwerk Gundremmingen. Aber ansonsten äußerte die Ministerin scharfe Kritik. So will sie auf keinen Fall akzeptieren, dass die Übertragungsleistung der Süd-Ost-Passage verdoppelt wird, wie das die Netzbetreiber wollen. "Das widerspricht der bayerischen Forderung, den Ausbau der erneuerbaren Energien an der Netzstruktur auszurichten und nicht umgekehrt", sagte Aigner. Außerdem ist der Freistaat gegen den Bau einer Abzweigung von der Thüringer Strombrücke nach Grafenrheinfeld oder in den Landkreis Nürnberger Land. Eine solche Leitung würde weite Teile Nordbayerns in Mitleidenschaft ziehen, sagte Aigner, deshalb werde die Staatsregierung "harten Widerstand" leisten. Als Alternative schlug sie Erdkabel vor. So wie Aigner auch dafür eintrat, den Ostbayernring unterirdisch zu verlegen - zumindest in der Nähe von Siedlungen. Diese Forderung ist insofern erstaunlich, als die CSU sich unlängst in den finalen Gesprächen der großen Koalition zum neuen Netzausbauplan einer solchen Initiative verweigert hatte. Der Ostbayernring ist eine 185 Kilometer lange Starkstromleitung zwischen den Landkreisen Lichtenfels und Schwandorf, die einmal die Sicherheit der Stromversorgung in Oberfranken und der Oberpfalz garantieren soll.

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