Naturschutz:Der Weiher ist gerettet

Triesdorf zieht Pläne für neuen großen Parkplatz zurück

Rechnen hilft - zumindest wenn es um den Flächenfraß in Triesdorf geht. Dort haben sie jetzt noch einmal genau ermittelt, wie viele Parkplätze sie brauchen für ein neues Unterrichtsgebäude in ihrem landwirtschaftlichen Bildungszentrum. Das Ergebnis: Es sind 40 weniger als gedacht. Deshalb wird der Storchenweiher nun doch nicht zugeschüttet für einen neuen Parkplatz. Er bleibt, wie er ist. Und in Weidenbach herrscht wieder Frieden.

Der Reihe nach: Triesdorf, das zum Markt Weidenbach gehört, ist die ehemalige Sommerresidenz der Markgrafen von Brandenburg-Ansbach und ein landwirtschaftliches Bildungszentrum, wie es kein zweites gibt in Deutschland. In dem winzigen Ort im westlichen Mittelfranken erlernen 3400 Schüler und Studenten alle möglichen Berufe in der Land- und Forstwirtschaft, im Gartenbau und in der Hauswirtschaft. So berühmt sind die Ausbildungen in Triesdorf, dass praktisch permanent irgendwo angebaut und erweitert wird. Aktuell geht es um ein neues Unterrichtsgebäude für 300 Schüler. Die kommen oft mit dem Auto zum Unterricht. Deshalb sollte ein neuer Parkplatz her. Auch in Triesdorf ist Bauland denkbar knapp. Also sollte am Ortsrand ein Weiher aufgelassen und stattdessen ein Parkplatz für 80 Autos errichtet werden. Spötter sagten, in Triesdorf werde der Flächenfraß zum Weiherfraß.

Doch die Rechnung ging nicht auf, Schüler, Studenten, Dozenten und die Bevölkerung legten ihr Veto ein. Sie schätzen den Weiher nicht nur als Biotop für Vögel, Fische und andere Arten. Sondern auch als Naherholungsgebiet. Schnell gab es Proteste und Überlegungen für ein Bürgerbegehren. Doch da rechneten die Planer schon genau nach. Und plötzlich war der neue Parkplatz nicht mehr nötig, sagt der Weidenbacher Bürgermeister Gerhard Siegler. "Außerdem war es ja nicht so, dass wir den Weiher unbedingt zuschütten wollten."

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