Nahverkehr:Stadt-Umland-Bahn für alle

Nahverkehr: Fenster zum Dialog: Zwischen Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach soll die Stadt-Umland-Bahn, kurz: Stub, fahren. Wo die Trasse genau verlaufen soll, ist noch unklar. Internet-Nutzer können ihre Vorschläge hinzufügen. Screenshot: SZ

Fenster zum Dialog: Zwischen Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach soll die Stadt-Umland-Bahn, kurz: Stub, fahren. Wo die Trasse genau verlaufen soll, ist noch unklar. Internet-Nutzer können ihre Vorschläge hinzufügen. Screenshot: SZ

Bürger können im Netz Vorschläge zur Trassenplanung für die Verbindungsstrecken zwischen Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach machen

Von Maximilian Gerl, Erlangen

Anfang, Mitte und Ende sind grob klar. Die Stadt-Umland-Bahn, im abkürzungsreichen Behördendeutsch liebevoll "Stub" genannt, soll mal Nürnberg, Erlangen und Herzogenaurach miteinander verbinden. Nur wo die Strecke in und zwischen den drei Städten genau verlaufen soll, das ist die große Frage. In Mittelfranken versucht man das unter Einbeziehung von Anwohnern und Pendlern zu klären. Es gab und gibt unzählige Sitzungen, Sprechstunden, Info-Flyer - und nun sogar eine ganz neue Form der Bürgerbeteiligung: die interaktive Karte.

Die Karte ist im Internet frei zugänglich. Zur Orientierung wurde der Trassenverlauf aus dem Zuschussrahmenantrag von 2012 farbig hervorgehoben. Jeder User kann einen beliebigen Punkt auf der Karte markieren und eine Begründung hinterlassen, warum die Stub hier (nicht) verlaufen sollte. Die Nutzung ist anonym. Das Ganze kommt gut an: Am vergangenen Freitag schaltete der Zweckverband die Karte frei, seitdem sind gut 140 Vorschläge eingegangen. Einige davon haben gute Chancen, berücksichtigt zu werden, zeigen sie doch, dass die Bürger sinnvolle Gedanken zu Infrastrukturprojekten beizutragen haben.

Die meisten Kommentare finden sich für den Raum Erlangen. Ein Nutzer schlägt vor, die Stub-Trasse ein Stückchen gen Westen zu verlagern, von der Nürnberger auf die Nägelsbachstraße. Das wahre den Baumbestand in der Nürnberger Straße und schütze die Fahrradfahrer dort. Ein anderer schreibt, er habe zwar keine Ahnung, welche Radien eine Tram fahren könne, aber spätestens vor der Neustädter Friedhofskirche "wird es mitsamt der Steigung aus der Unterführung reichlich eng. Vielleicht sollte man anstatt über den Bahnhof lieber am Ehrenfriedhof entlangfahren". Mehrere Kommentatoren bringen eine Südroute über den Büchenbacher Damm ins Spiel, "weil dort mehr Menschen unterwegs sind". Bis Ostern wollen die Organisatoren Vorschläge sammeln. Bis Ende 2018 sollen die Unterlagen fürs Raumordnungsverfahren fertig sein. Zur Debatte gehört auch, dass einige Kommentare weit mehr als kleine Kurskorrekturen anregen. So merkt ein Nutzer aus Pommersfelden an, sein Ort werde "nicht großartig" von den Öffentlichen bedient. Er plädiere für einen Verlauf über Höchstadt. Die Chancen auf Verwirklichung stehen schlecht: Für die Stub würde das mindestens 20 Kilometer mehr bedeuten.

https://epartizipation.stadtumlandbahn.de

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