Kulmbach:Unter Drogeneinfluss ins leere Schwimmbecken gesprungen

  • Die beiden Männer, die Ende Juli beim Sprung in ein leeres Freibadbecken in Kulmbach ums Leben kamen, standen unter Drogeneinfluss.
  • Rechtsmedizinische Untersuchungen ergaben, dass sie neben Alkohol auch Cannabis und Ecstasy konsumiert hatten.

Von Katja Auer, Kulmbach

Die beiden jungen Männer, die Ende Juli in Kulmbach in ein leeres Freibadbecken sprangen und dabei ums Leben kamen, waren betrunken und hatten Drogen genommen. Beide standen "nicht unerheblich unter dem Einfluss von Cannabisprodukten und dem Wirkstoff von Ecstasy", teilten Polizei und Staatsanwaltschaft in Bayreuth am Donnerstag mit. Der jüngere der beiden Männer hatte mehr als ein Promille Alkohol im Blut, wie die rechtsmedizinische Untersuchung ergeben habe.

Die 20 und 24 Jahre alten Männer aus Bayreuth und Himmelkron seien an jenem Juliabend mit Bekannten in Kulmbach unterwegs gewesen, rekonstruierten die Ermittler. Dort fand zu der Zeit gerade die Bierwoche statt. Nach Mitternacht trennten sich die beiden von ihren Freunden und stiegen wohl über den Zaun in das Kulmbacher Freibad ein. Dort war gerade das Sprungbecken gesperrt, weil es saniert werden muss. Das Wasser war deshalb abgelassen und der Sprungturm geschlossen.

Tod durch die Folgen der schweren Verletzungen

Die beiden zogen dennoch ihre Oberteile aus und kletterten auf den Turm, obwohl die Leiter abmontiert war. Dann sprangen sie mehr als zehn Meter in die Tiefe und schlugen auf dem Boden des leeren Beckens auf. Ein Spaziergänger entdeckte die Männer am nächsten Morgen und informierte die Rettungskräfte. Ein Notarzt konnte ihnen aber nicht mehr helfen, die beiden Männer hatten sich bei dem Aufprall tödliche Verletzungen zugezogen. Die Ermittler überprüften nach dem Unfall den Sprungturm in einer ähnlichen Nacht, "bei gleichen nächtlichen Lichtverhältnissen", wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Dabei habe sich herausgestellt, dass ohne Schwierigkeiten zu erkennen gewesen sei, dass im Becken kein Wasser war. Auch die Sicherheitsvorkehrungen am gesperrten Sprungturm seien ausreichend gewesen, wie die Ermittlungen ergeben hätten.

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