Nach monatelangem Streit:Bayern dürfen weiter Alkohol an der Tankstelle kaufen

Monatelang wurde gestritten, nun steht fest: Die Bayern können auch künftig Alkohol an Tankstellen kaufen. Denn Sozialministerin Haderthauer und Branchenvertreter konnten sich bei einem Treffen nicht auf eine Selbstbeschränkung des nächtlichen Alkoholverkaufs einigen.

Nächtliches Verkaufsverbot an Tankstellen

An bayerischen Tankstellen darf Alkohol verkauft werden.

(Foto: dpa)

Monatelang war gestritten worden, ob es an Bayerns Tankstellen zu einem Alkoholverkaufsverbot kommt. Erst stollte Alkohol nur noch an Reisende verkauft werden, Fußgänger hätten dann nach 20 Uhr nichts mehr erwerben dürfen. Nach Protesten wurde diese Regelung kassiert. Dann erklärten sich die Tankstellenbetreiber nach einem Treffen mit Sozialministerin Christine Haderthauer bereit, nach 22 Uhr keinen Alkohol mehr zu verkaufen - an niemanden. Doch die Mineralölbetriebe wollten sich der Selbstverpflichtung nicht anschließen. Nun trafen sie sich mit Haderthauer, den Tankstellen und den Mineralölbetrieben erneut. Eine Einigung wurde nicht erzielt. Deswegen darf an vielen bayerischen Tankstellen auch künftig nachts Alkohol verkauft werden.

Vor drei Wochen hatten sich die Vertreter des Bundesverbands freier Tankstellen und des Tankstellengewerbes Bayern mit Haderthauer getroffen. Dabei verpflichteten sich die Tankstellenbetreiber, nach 22 Uhr nachts keinen Alkohol mehr zu verkaufen, im Gegenzug sollte der Verkauf von anderen Waren wieder möglich sein. Doch weil die beiden Verbände der großen und mittelständischen Mineralölbetriebe Anfang des Monats nicht dabei waren, wollten diese sich der Selbstverpflichtung nicht anschließen.

Bei einem Treffen von Haderthauer mit Branchenvertretern am Montagabend gab es nun allerdings keine Einigung auf eine einheitliche Position der verschiedenen Interessengruppen. Das bayerische Tankstellengewerbe als Vertreter vieler Pächter bekräftigte zwar die Bereitschaft zu einer freiwilligen Selbstbeschränkung des nächtlichen Alkoholverkaufs. Doch der Mineralölwirtschaftsverband MWV, der die großen Konzerne Shell, BP, Aral, Esso, OMV und andere vertritt, will keine entsprechende Empfehlung aussprechen.

Haderthauer habe klargestellt, dass auch nach Ladenschluss um 20 Uhr jeder Bürger mit oder ohne Auto in Tankstellen-Shops einkaufen dürfe, teilte MWV-Hauptgeschäftsführer Klaus Picard am Dienstag mit. "Das ist eine gute Nachricht für alle Bürgerinnen und Bürger in Bayern."

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