Nach 70 Jahren:Bahnstrecke Selb-Asch wird wiederbelebt

Nach 70 Jahren Unterbrechung soll die Zugverbindung zwischen Selb und Asch in Tschechien vom 13. Dezember an wieder betrieben werden. Seit 1945 war der Reiseverkehr zwischen Oberfranken und dem Egerland blockiert, nur Güterzüge durften noch fahren. Nun sollen künftig alle zwei Stunden Züge zwischen Hof und Eger verkehren. Reisende aus Oberfranken haben dann Anschlüsse nach Prag, Karlsbad oder Pilsen, können aber auch via Eger und Marktredwitz nach Regensburg oder Nürnberg fahren. Die Kosten für die Bauarbeiten zur Reaktivierung der Strecke liegen nach Angaben der Deutschen Bahn bei knapp 14 Millionen Euro.

Der Nordosten Oberfrankens und das benachbarte Egerland pflegten über Jahrhunderte enge Beziehungen, doch nach dem Zweiten Weltkrieg und mit der Teilung Europas wurden diese gekappt. Der Grenzübergang Selb-Asch blieb geschlossen. Vor mehr als 25 Jahren wurde er für Fußgänger und den Autoverkehr wieder geöffnet, bis zur Reaktivierung der Bahnstrecke dauerte es aber bis heute. Dem Projekt vorausgegangen waren lange Diskussionen - unter anderem hatte es 2011 in Selb einen Bürgerentscheid gegeben. "Durch die Reaktivierung entsteht eine Länderverbindung im Herzen Europas, die Deutschland und Tschechien wieder ein Stück weiter zusammenwachsen lässt", sagte Selbs Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch. Auch in Hof freut man sich auf raschere Verbindungen ins Nachbarland.

© SZ vom 07.12.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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