Nach Amoklaufdrohung:Ex-Polizist zu Bewährungsstrafe verurteilt

Ein Ex-Polizist stand in Nürnberg vor Gericht. Nun wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. (Foto: dpa)

Er kündigte einen Amoklauf in einem Gericht an und drohte mit Tötung mehrerer Menschen aus seinem Umfeld. Nun hat das Landgericht Nürnberg-Fürth den ehemaligen Polizisten zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt.

Nach Mord- und Amoklaufdrohungen ist ein ehemaliger Polizist am Montag zu einer zehnmonatigen Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Landgericht Nürnberg-Fürth hielt dem 47-Jährigen bei dem Urteil eine verminderte Schuldfähigkeit zugute, die zuvor ein psychiatrischer Gutachter aufgrund einer Anpassungsstörung festgestellt hatte.

Die Strafkammer verurteilte den Mann auch zu 120 Stunden gemeinnütziger Arbeit. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor ein Jahr Haft auf Bewährung verlangt, die Verteidigung ein halbes Jahr.

Laut Anklageschrift hatte der zwangsweise in den Ruhestand versetzte Polizist im Jahr 2010 damit gedroht, Amokläufe im Verwaltungsgericht Ansbach sowie im Nürnberger Justizpalast zu begehen. Außerdem kündigte er die Tötung einer Familienrichterin und seiner Mutter sowie seiner Ex-Frau und eines Psychologen einer Familienberatungsstelle an, mit der er regelmäßig in Kontakt war.

In einem Telefonat mit dieser Einrichtung hatte er unter anderem gebrüllt: "Ich bin der geborene Amokläufer! Man lässt mir keine andere Wahl, es bleibt nur Selbstjustiz!" Zudem soll der 47-Jährige mehrfach Justizmitarbeiter beleidigt, sie etwa als "Nazi-Schergen" bezeichnet oder bespuckt haben.

Der 47-Jährige hatte im Laufe des Prozesses einen Großteil der Vorwürfe eingeräumt, seine "Ausraster" aber stets mit einem langwierigen Scheidungs- und Sorgerechtsverfahren begründet. Die Justiz habe ihn dabei im Stich gelassen.

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