Mord in Füssen:Zerstückelte Frauenleiche entdeckt

In einem Waldstück bei Füssen findet ein Pilzsammler einen Frauentorso, dem Kopf, Arme und Beine fehlen. Die Identität des Opfers ist noch ungeklärt.

Nach dem Fund einer enthaupteten Frauenleiche bei Füssen geht in der Stadt die Angst um: "Man geht in der Früh schon mit einem mulmigen Gefühl aus dem Haus", sagte am Dienstag eine Mutter, die mit Kinderwagen in dem idyllischen Wohngebiet nahe des Leichenfundorts unterwegs war.

Mord in Füssen: Nach dem Fund einer Frauenleiche hat die Polizei noch keine heiße Spur - auch die Identität des Opfers ist noch unklar.

Nach dem Fund einer Frauenleiche hat die Polizei noch keine heiße Spur - auch die Identität des Opfers ist noch unklar.

(Foto: Foto: ddp)

Nicht weit von hier hatte am Sonntagabend ein Pilzsammler das schreckliche Verbrechen entdeckt. Er hatte einen Plastiksack gefunden und war neugierig geworden. Also schnitt er ihn auf und sah den grausam verstümmelten menschlichen Torso. Neben dem Kopf waren auch Arme und Beine abgetrennt.

Erst den Gerichtsmediziner in München gelang es, das Opfer als junge Frau zu identifizieren. Ihr Name, ihre Herkunft und die Umstände ihres Todes sind noch völlig unklar. Die Polizei vermutet, dass das Opfer so stark verstümmelt wurde, um die Identifizierung möglichst schwierig zu machen.

Bislang gibt es auch noch keine Spur von den abgetrennten Gliedmaßen und dem Kopf. Über 50 Beamte der Bereitschaftspolizei durchkämmten auch am Dienstag noch die Umgebung des Fundortes, der sich in einem Waldstück zwischen der Bundesstraße 310 und Füssen befindet.

Das Gebiet ist gut erschlossen. Kinder kürzen hier gerne den Weg zur Schule ab, wie Anwohner erzählten. Auch für Spaziergänge mit Hunden oder als Joggingstrecke ist das Wäldchen beliebt. Eine Radfahrerin zeigte sich entsetzt von der Bluttat. "Ich habe zwar keine Angst, aber ich bin bestürzt", sagte die Frau, "Ich gehe dort oft spazieren oder bin mit dem Radl unterwegs."

Unterdessen zogen Polizisten von Haus zu Haus und befragten die Anwohner, ob sie in den vergangenen Tagen etwas gesehen hätten, das zur Aufklärung des Verbrechens beitragen könnte.

Nach Polizeiangaben hatte ein 13-jähriger Bub einem der Beamten berichtet, dass ihm am Samstagabend gegen 17.30 Uhr ein Mann aufgefallen sei, der sich am Waldrand herumgetrieben habe. Als dieser ihn bemerkt habe, sei der Unbekannte fluchtartig wieder im Wald verschwunden. Auch im Polizeipräsidium Schwaben-Süd in Kempten haben bereits zahlreiche Bürger angerufen, um Hinweise zu geben. Nun müssen die Ermittler die möglichen Spuren überprüfen.

Die Kripo hat eine 20-köpfige Sonderkommission eingerichtet. Bis zum frühen Dienstagnachmittag war nach Angaben von Polizeisprecher Christian Owsinski aber noch keine heiße Spur auszumachen.

Die Stadt Füssen ist "zutiefst erschüttert" über den Fall, wie Hauptamtsleiter Andreas Rist sagte. Ein derartiges Verbrechen habe es in der Gegend noch nie gegeben. Womöglich sei die Bluttat ja auch gar nicht dort begangen worden, sagte Rist. Ihm habe die Polizei gesagt, dass der Fundort der Leiche keinesfalls auch der Tatort gewesen sei. "Wahrscheinlich wurde die arme Frau einfach nur bei uns abgelegt", sagte der Beamte.

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