Modellbau-Affäre:Haderthauer schwänzt Untersuchungsausschuss

Haderthauer weist Vorwürfe zurück

Christine Haderthauer musste 2014 wegen der Modellbau-Affäre zurücktreten.

(Foto: dpa)

Vorgeladen ist auch Haderthauers Ehemann Hubert. Allerdings hat der bereits per Anwalt erklären lassen, dass er nicht aussagen werde.

Von Dietrich Mittler

Christine Haderthauer will nicht vor dem Untersuchungsausschuss "Modellbau" im Landtag aussagen. Die frühere Chefin der Staatskanzlei war für diesen Donnerstag als Zeugin geladen. Ein Anwalt der CSU-Abgeordneten teilte dem Ausschussvorsitzenden Horst Arnold (SPD) aber mit, "dass sie nicht zur Anhörung" erscheinen wird.

Auf die Gründe für ihr Fernbleiben geht das Schreiben nicht ein. "Als direkt von der Untersuchung Betroffene hat sie das Recht, nicht zu erscheinen", betonte Arnold. Indessen hat Haderthauer ihren Anwalt eine siebenseitige Erklärung verfassen lassen, in der gegen sie erhobene Vorwürfe zurückgewiesen werden.

In der Erklärung heißt es auch, Christine Haderthauer habe in der Firma "Sapor Modelltechnik", die von psychisch kranken Straftätern hergestellte Modellautos vertrieb, "zu keinem Zeitpunkt selber die Geschäftsführung ausgeübt". Die Vorgänge um diese Firma, insbesondere aber Haderthauers Umgang mit aufkommenden Vorwürfen, führten zur Modellbau-Affäre, die 2014 in ihrem Rücktritt als Staatskanzlei-Chefin gipfelte.

Maximaler Anlass hinterfragt zu werden

Die vorliegende Erklärung gibt laut Arnold "maximalen Anlass, im Ausschuss hinterfragt zu werden". Dass sich Haderthauer dem nicht stelle, spreche für sich: "Von Bereitschaft zur Transparenz ist das nicht geprägt." Die Grüne Ulrike Gote sagte, Christine Haderthauer habe sich bei den dubiosen Geschäften mit Modellautos die Finger schmutzig gemacht. Und was gar nicht gehe: "Dem Parlament mit Hinweis auf die Privatsphäre Auskünfte zu verweigern, zugleich aber die Pressestelle des Ministeriums für diese angeblich privaten Angelegenheiten einzuspannen." Peter Bauer von den Freien Wählern erklärte mit Bezug auf Haderthauers Plan, politisch neu durchstarten zu wollen: "Nur wer Fehler zugibt und Verantwortung übernimmt, hat eine zweite Chance verdient."

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