Der frühere Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller will sich nicht zu den neuen Entwicklungen bei der Aufklärung des Missbrauchsskandals bei den Regensburger Domspatzen äußern. Die Angelegenheit betreffe ihn nicht mehr, teilte er am Donnerstag dem BR mit. Es gebe nichts mehr zu sagen, so Müller, der inzwischen Leiter der Glaubenskongregation im Vatikan ist. Opfer- und Kirchenvertreter hatten am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz über Fortschritte bei der Aufarbeitung der Vorfälle berichtet. Dabei äußerte das Gremium auch die Hoffnung auf ein klärendes Gespräch mit Gerhard Ludwig Müller. Dieser hatte die jahrzehntelangen Übergriffe stets als "Einzelfälle" bezeichnet und während seiner Amtszeit in Regensburg kaum Interesse an Aufklärung gezeigt. Zwischen 1953 und 1992 waren mindestens 422 Sängerknaben von Priestern, Lehrern und Erziehern misshandelt oder sexuell missbraucht worden.
Missbrauch:Bischof Müller schweigt
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