335 Millionen Euro Schaden:Ladendiebe werden immer aggressiver

Ladendiebe haben in bayerischen Geschäften 2014 Waren im Wert von 335 Millionen Euro mitgehen lassen - eine Zunahme von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und immer häufiger greifen erwischte Täter Detektive oder Verkaufspersonal an. "Das macht dem Handel große Sorgen", sagte Bernd Ohlmann, Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, am Donnerstag. Geschäftsleute haben im vergangenen Jahr 37 000 Ladendiebstähle angezeigt - nur die Spitze des Eisbergs. Denn nur etwa jeder zehnte Dieb wird überhaupt entdeckt und angezeigt. "Ladendiebstahl ist ein Riesenproblem für den Handel", so Ohlmann. Besonders gefragt sind Artikel, die klein und teuer sind, wie Rasierklingen, Parfüm oder Bekleidung. Dabei wenden die Täter immer raffiniertere Methoden an. So werden Sicherheitssysteme am Ausgang mit verschiedenen Mitteln ausgetrickst, Taschen mit doppeltem Boden verwendet oder auch präparierte Kinderwägen beim Diebstahl eingesetzt. Die Branche investiert jedes Jahr rund 165 Millionen Euro in die Prävention.

Der Handel wehrt sich deswegen entschieden gegen alle Bestrebungen zur Entkriminalisierung des Ladendiebstahls. Ohlmann: "Wir brauchen eine konsequente Ahndung der Delikte und konsequente repressive Maßnahmen der Justiz. Potenzielle Täter müssen durch die Androhung harter Strafen abgeschreckt werden."

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