Michael Schanze: Mein Tutzing:"Ohne Ampeln war's viel schöner"

Jeder Ort hat seine Geheimnisse und wer könnte diese besser lüften als einer, der dort gelebt hat? Prominente erzählen auf sueddeutsche.de von "ihrem Bayern". Den Anfang macht Michael Schanze - mit Tutzing.

Tobias Dorfer

Wer kennt sie nicht - diese kleinen Geschichten und großen Geheimnisse, die jeder Ort so hat. Und wer könnte diese Geheimnisse besser lüften, als jemand, der dort wohnt - oder der dort zumindest eine ganze Weile gelebt hat? Auf sueddeutsche.de stellt jede Woche ein Prominenter "sein Bayern" vor. Den Anfang macht der Moderator und Entertainer Michael Schanze, der in Tutzing geboren ist.

Michael Schanze: Mein Tutzing: Michael Schanze ist in Tutzing am Starnberger See geboren. Noch heute ist er seiner Heimatgemeinde eng verbunden.

Michael Schanze ist in Tutzing am Starnberger See geboren. Noch heute ist er seiner Heimatgemeinde eng verbunden.

(Foto: Manfred Neubauer)

Beim Flitterabend testete er die Beziehungsfähigkeit von Ehepaaren, beim Kinderquatsch plauschte er mit kleinen Naseweisen und erzog sie zur Verkehrssicherheit - und auch als Sänger und Schauspieler hat sich Michael Schanze, geboren am 15. Januar 1947, einen Namen gemacht. Geboren im oberbayerischen Tutzingm wohnt Schanze inzwischen in München. Seine Heimatgemeinde hat er dennoch nie aus den Augen verloren. Im Fragebogen von sueddeutsche.de schildert er seine Erinnerungen an den Starnberger See.

Sie haben in Tutzing gelebt. Warum sind Sie weggezogen?

Bin weggezogen, weil das Abitur hinter und das Studium in München vor mir lag.

Das Schönste an Tutzing ist...

Das Schönste sind meine Erinnerungen. Der Pinsel der Erinnerung malt nun mal gülden.

Am meisten ärgere ich mich in Tutzing über...

Ich ärgere mich nicht wirklich drüber, aber an die neue Größe muss ich mich jedesmal wieder gewöhnen.

Ihr schönstes Erlebnis in Tutzing?

Unmöglich, mich für ein Erlebnis zu entscheiden. Es gab tausendundeines. Vom Vollmond-Nachtsegeln mit meinem Vater bis zur ersten Liebe.

Welcher ist ihr liebster Platz in Tutzing - und warum?

Der Segelclub in Tutzing. Ich bin da mehr oder weniger aufgewachsen.

Ein Bier trinken? Am besten bei den Seidls!

Wo sollte jeder Besucher mal ein Bier trinken, wo schmeckt das Essen besonders gut?

Südländische Stimmung am Starnberger See

Segelboote im Tutzinger Nordbad am Starnberger See: An das Vollmond-Nachtsegeln mit seinem Vater erinnert sich Michael Schanze gerne.

(Foto: dpa)

Auf der Ilkahöhe mit Blick über den Karpfenwinkel, oder in Bauerbach bei den Seidls.

Angenommen, der US-Präsident käme zu Besuch nach Tutzing: Was würden Sie ihm zeigen?

Die kleinen Weiher zwischen den Moränenhügeln.

Was sollte man als Besucher unbedingt vermeiden?

Dort ohne Mückenspray aufzukreuzen.

Was für ein Gebäude oder welche Einrichtung fehlt Tutzing noch?

Eine Seebühne für ein breitgefächertes Theater- und Konzertprogramm würde Tutzing "gut stehen" - da wäre ich sofort mit dabei.

Wer ist Ihr Lieblings-Tutzinger und warum?

Für mich ist es nicht ein Tutzinger, sondern der Freundeskreis meiner Eltern, der nach dem Tod meines Vaters mitgeholfen hat, dass unsere kleine Familie überleben konnte.

Was zeichnet den typischen Tutzinger aus?

Der typische, alte Tutzinger weiß, dass es ohne Ampeln noch viel schöner war.

Welches Geheimnis über Tutzing muss noch gelüftet werden?

Warum Ende der sechziger Jahre nachts oft Taschenlampensignale zwischen der Evangelischen Akademie und der Hauptstraße 28 hin und her gingen, die, ich könnte es beschwören, beim Aufeinandertreffen ein glühendes Herz geformt haben ...

Wenn Sie Tutzing in einem Wort beschreiben müssten - wie würden Sie das tun?

Für die Gäste gilt natürlich: Tutzing, die Perle am See. Für mich: Behütete Kindheit und Zeit des Erwachens.

Was soll man in Tutzing über Sie sagen?

Wehe!!! Wer sich noch erinnern kann ... der soll gefälligst nix sagen und schmunzeln.

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