Memmingen:Frau erfindet Überfall durch Ausländer

Mit einer erfundenen Straftat hat eine Frau im Allgäu die Polizei tagelang auf Trab gehalten. Die 35-Jährige aus dem Ostallgäu hatte Anzeige wegen Raubes erstattet. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, behauptete die Frau, in Memmingen von einer Gruppe nicht deutsch sprechender Täter festgehalten, mit einem Messer bedroht und geschlagen worden zu sein. Der angebliche Haupttäter habe sie zudem unsittlich berührt. Außerdem seien ihr ein hoher Bargeldbetrag und ein Handy entwendet worden. Die Anzeige erstattete die Frau bereits vergangene Woche, als die Übergriffe in der Silvesternacht in Köln das beherrschende Thema in den Medien waren. Umfangreiche Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben jedoch, dass die Tat in Memmingen in der geschilderten Form nicht stattgefunden haben kann. Die 35-Jährige muss sich nun wegen Vortäuschens einer Straftat verantworten. Eine solche Straftat kann mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet werden. "Das ist kein Kavaliersdelikt, sondern eine schwere Straftat, da hier der Rechtsstaat in seiner Arbeit massiv behindert wird", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Memmingen. Im aktuellen Fall waren nach Polizeiangaben mehr als 180 Stunden Ermittlungsarbeit erforderlich.

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