Memmingen:Allgäu Airport verbreitet neuen Optimismus

Von Stefan Mayr, Memmingen

Die Gesellschafter des Allgäu Airports rechnen noch in diesem Jahr mit einem Einstieg des Freistaats beim drittgrößten Regionalflughafen Bayerns in Memmingen. Mit einer Einlage von 1,2 Millionen Euro soll der Freistaat 27,3 Prozent an der neu gegründeten "Flughafen Memmingen GmbH" erwerben. "Das sollte spätestens zum 1. Januar 2017 abgeschlossen sein", sagt der ehemalige Oberallgäuer Landrat Gebhard Kaiser, der als Berater des Airports fungiert. Ihm zufolge verlaufen die Gespräche im Finanzministerium erfolgsversprechend, ein Gutachter habe dem bislang verlustbringenden Flughafen eine positive Zukunft prognostiziert.

Am Montag trafen sich Politiker und Unternehmer aus dem Allgäu im Hangar des ehemaligen Bundeswehr-Fliegerhorstes, um dort die Zukunft des Privatflughafens zu erörtern. Dabei strahlten etliche Teilnehmer großen Optimismus aus. Wenn ihre Berichte und Prognosen zutreffen, dann steht der Flughafen erstmals seit seiner Inbetriebnahme 2007 vor einer gesicherten Zukunft. Geschäftsführer Ralf Schmid verkündete gleich mehrere positive Nachrichten: So hätten die privaten Gesellschafter eine Kapitalerhöhung beschlossen, die höher ausfalle als bisher geplant. Mit dem Geld könnten Bankschulden zurückgezahlt werden, sodass der Airport voraussichtlich im Herbst schuldenfrei sei. "Sobald die Zinsbelastung wegfällt, können wir die schwarze Null schreiben", sagt Schmid. Das ist eine bemerkenswerte Entwicklung, denn Ende 2014 waren die Banken noch kurz davor, dem überschuldeten Unternehmen den Geldhahn zuzudrehen. Die drohende Insolvenz konnte im letzten Moment abgewendet werden.

Heute scheint die Krise überwunden zu sein. Für 2016 rechnet der Airport mit 900 000 Passagieren - Tendenz steigend. "Wir glauben an die Zukunft des Flughafens, sonst hätten wir nicht noch einmal in die Tasche gegriffen", sagt Geschäftsführer Albert Schultz von der Firma Magnet Schultz, die eine der wichtigsten Gesellschafterinnen ist. "Jetzt wünschen wir uns noch die symbolische Unterstützung des Freistaats", sagt Schultz. Ex-Landrat Kaiser ist überzeugt, dass die Staatsregierung trotz EU-rechtlicher Hürden einsteigen wird: "Wegen einer kleinen Summe wie 1,2 Millionen wird der Freistaat doch nicht den Unmut einer ganzen Region riskieren."

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