Mehr Geld, mehr Freizeit:Ende der Streiks im Nahverkehr

Verdi und Kommunen einigen sich auf neuen Tarifvertrag

Die rund 6300 Beschäftigten der Nahverkehrsbetriebe in den Städten und Gemeinden Bayerns können sich nach Gewerkschaftsangaben auf mehr Geld freuen. Nach mehreren ergebnislosen Tarifverhandlungen sowie diversen Warnstreiks habe es in der Nacht zu Samstag nun doch eine Einigung der Tarifparteien gegeben, teilte die Gewerkschaft Verdi mit. Demnach gibt es rückwirkend zum 1. Juni 3,19 Prozent mehr Geld, vom 1. Juli nächsten Jahres an beträgt die Entgelterhöhung weitere 3,3 Prozent. Außerdem werden Schichtzulagen erhöht.

"Das ist ein guter Abschluss", sagte Verdi-Tarifexperte Norbert Flach. Die Entgeltforderungen der Gewerkschaft seien weitgehend erfüllt worden, auch die Laufzeit von 27 Monaten sei in Ordnung. Wichtig sei aber vor allem die Entlastung, die durch eine Wahlmöglichkeit entstehe, Geld in freie Zeit umzuwandeln. So können bis zu 2,5 Prozent der Lohnerhöhungen in Freizeit umgewandelt werden. Das entspreche bis zu fünf freien Tagen von 2020 an. Auch bei sogenannten geteilten Diensten gebe es künftig die Möglichkeit, die Zulage in eine Zeitgutschrift umzuwandeln.

"Wir haben einen guten Schritt nach vorne gemacht", sagte Flach. Von der Arbeitgeberseite, dem Kommunalen Arbeitgeberverband Bayern (KAV), gab es zunächst keine Stellungnahme zu dem Tarifabschluss. Die Erklärungsfrist für den Abschluss läuft bis 3. Juli, die Gewerkschaften haben bereits zugestimmt. Als Folge der Tarifauseinandersetzungen war es in den vergangenen Wochen zu Streiks in ganz Bayern gekommen. In München, Augsburg, Regensburg und Amberg etwa lag der Nahverkehr zeitweise lahm. Laut Verdi waren für die kommende Woche weitere Streiks geplant, was durch die Einigung nun jedoch hinfällig ist. "Unser Ziel war, die Arbeitsbedingungen zu verbessern", hieß es.

© SZ vom 25.06.2018 / dpa/SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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