LMU München: Stoiber:Ein Fall für die Historiker

Die politische Karriere von Edmund Stoiber wird wissenschaftlich aufgearbeitet. Ein Seminar befasst sich mit Aufstieg und Fall von Bayerns Ex-Ministerpräsidenten.

Kassian Stroh

Dreieinhalb Jahre nach seinem Rücktritt als Ministerpräsident wird Edmund Stoiber zum Gegenstand der historischen Forschung. Der Geschichtswissenschaftler Karl-Ulrich Gelberg wird im Sommersemester ein entsprechendes Seminar an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität anbieten.

Der Geschichtswissenschaftler Karl-Ulrich Gelberg wird das politische Leben von Edmund Stoiber in einem Seminar an der LMU München aufarbeiten. (Foto: ddp)

Die Übung soll sich mit Stoibers Aufstieg, seinen Akzentsetzungen und seinem politischen Abstieg befassen. "Ich wollte diese Übung machen, um Bilanz zu ziehen und ihn auch mit seinen Vorgängern zu vergleichen", sagte Gelberg der SZ. Er wolle "weder eine Ehrenrettung noch Stoiber verdammen".

Zwar gibt es einige wenige wissenschaftliche Aufsätze zu einzelnen Aspekten der Regierungszeit Stoibers, die von 1993 bis 2007 dauerte. Eine umfassende historische Auseinandersetzung fehlt bislang aber.

Zwar halte der Historiker zum Gegenstand seiner Forschung üblicherweise einen etwas größeren Abstand, räumt Gelberg ein, der Geschäftsführer der Historischen Kommission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist. "In unserer schnelllebigen Zeit wird aber vieles so schnell vergessen."

Distanz hält er indes, indem er einen persönlichen Auftritt des früheren Ministerpräsidenten und Parteichefs im Seminar, wie von CSU-Vertretern bereits angeboten, ablehnte.

© SZ vom 05.02.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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