Der Dauerstreit um die Zahl der Lehrerstellen setzt sich fort: Die SPD machte die Antwort des Kultusministeriums auf eine Landtagsanfrage publik, wonach schon 2013 während des Landtagswahlkampfs 773 befristete Stellen gestrichen wurden. "Diese Stellen sind entsprechend dem im Doppelhaushalt 2013/2014 ausgebrachten Vermerk zum 01.08.2013 weggefallen", heißt es in dem Papier.
Das Kultusministerium konterte anschließend, es seien im gleichen Haushaltsjahr 1049 zusätzliche und unbefristete Stellen geschaffen worden - was ein Plus von 276 ergibt. CSU-Chef Horst Seehofer hatte während des Landtagswahlkampfs versprochen, dass als "demografische Rendite" alle Lehrerstellen erhalten bleiben sollten, die ansonsten wegen des Schülerrückgangs eigentlich gestrichen werden könnten.
"Die CSU und an ihrer Spitze Herr Seehofer sind erneut bei einem gebrochenem Wahlversprechen ertappt", kritisierte SPD-Haushaltsexperte Volkmar Halbleib. Trotz der Zusage im Bayernplan, die demografische Rendite voll in den Schulen zu belassen, seien bereits 773 Stellen für Lehrpersonal aus dieser Rendite an den Schulen ersatzlos gestrichen worden.
Das Ministerium warf Halbleib im Gegenzug vor, gegenüber den Medien ein falsches Bild zu vermitteln. Die Staatsregierung habe von 2008 bis 2013 insgesamt mehr als 5000 zusätzliche Lehrerstellen geschaffen. Nach einem Beschluss der CSU-Landtagsfraktion sollten die Stellen, die aufgrund des weiteren Schülerrückgangs wegfallen würden, für den Rest der laufenden Legislaturperiode sämtlich im Schulsystem verbleiben.