Mit bis 25 Metern Höhe und 425 Metern Länge prägt die neue Mauer die Landschaft am Fuße des Karwendelgebirges.
Bürgermeister Adolf Hornsteiner (CSU) hat wie kein anderern auf den Bau der Mauer bestanden, auch wenn das Projekt nicht unumstritten war. Die Mauer liegt am Rande eines Naturschutz- und Vogelschutzgebiets. Im Mai 2015 wurde sie dann genehmigt, nach jahrelangem Behörden-Ping-Pong.
Der SPD-Gemeinderat Rudolf Rauch kämpft als einziger offen gegen die Mauer - er hat auch schon im Gemeinderat als einziger dagegen gestimmt. Warum? Weil er sie für einen "unglaublichen Eingriff in die Natur" hält.. Vor allem in Zeiten des Klimawandels, wo es sowieso weniger Schnee gebe.
Margaret Gauppn wohnt nur 300 Meter von der Mauer entfernt, in der besonders gefährdeten Wohnsiedlung "Am Waudl". Vor ihr liegen Fotos von der Staublawine. Als die Bergwacht sie und ihren Mann damals abholen wollte, seien sie daheim geblieben. Die neue Mauer hat sie sich noch gar nicht angeschaut. "Man fühlt sich da oben so klein." Aber eine Gegnerin ist Margret Gaupp trotzdem nicht.
Eine schreckliche Erinnerung ist das trotzdem: Am 23. Februar 1999 ging eine große Lawine ins Tal ab und erreichte sogar den Ortsrand der Marktgemeinde Mittenwald.
Eine gewaltige Sperre aus Stein soll verhindern, dass noch einmal eine Lawine den Ortsrand von Mittenwald erreicht.