Landwirtschaft:Bauernverband fordert verringerten Wolfsschutz

Angesichts der vermehrten Sichtung von Wölfen hat sich Bauernpräsident Walter Heidl für eine Lockerung des strikten Schutzes der Raubtiere ausgesprochen. "Der Wolf entscheidet über Wohl und Wehe der Weidetierhaltung", sagte Heidl in München. "Die Position des Bayerischen Bauernverbandes ist deshalb klar: Wenn nötig, muss er geschossen werden." Für Heidl geht es "am Ende um die einfache Frage: Wollen wir als Gesellschaft die Weidehaltung, die Almen und Alpen in den Bergen - oder den Wolf?" Die Arbeit der Bergbauern sei nicht nur wegen der großen Artenvielfalt auf den Almen von großer Bedeutung. Sondern auch die Attraktivität des Urlaubsziels Bayern hängt für Heidl eng mit ihr zusammen. In Bayern waren wie in ganz Deutschland Wölfe Jahrzehnte lang ausgerottet. Inzwischen lebt in Ost- und Norddeutschland wieder eine Reihe von Wolfsrudeln. Seit einiger Zeit passieren deshalb dort immer wieder Risse von Schafen und anderen Nutztieren. Bauern, aber auch Jäger fordern nun die Lockerung des Wolfsschutzes. Zuletzt hatte sich sogar Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) dafür ausgesprochen. Auch in Bayern ist es Experten zufolge nur eine Frage der Zeit, bis sich hier wieder das erste Wolfsrudel ansiedelt.

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