Der Krach in der bayerischen Koalition nimmt kein Ende: Ein Teil der CSU-Fraktion hat bei einer Abstimmung über das Abfallrecht im Landtag am Donnerstag für einen Oppositionsantrag votiert und damit den Koalitionspartner FDP schwer verstimmt.
Ein FDP-Fraktionssprecher sagte, es habe daraufhin ein "langes und ernstes Gespräch" zwischen FDP-Fraktionschef Thomas Hacker und seinem CSU-Kollegen Georg Schmid gegeben. Bei der Aussprache über das "Fehlverhalten der CSU" seien "deutliche Worte gefallen", erläuterte der Sprecher. Schmid habe sich für das Verhalten seiner Abgeordneten entschuldigt und von einem Missverständnis gesprochen. Damit sei die Sache erledigt, betonte der FDP-Fraktionssprecher.
An der Krisensitzung nahmen nach Angaben des Sprechers neben den beiden Fraktionschefs drei weitere FDP-Abgeordnete teil. Die Passauer Neue Presse berichtete, Hacker solle bei der Sitzung mit dem Ende der Koalition gedroht haben. Er wird mit den Worten zitiert: "Jetzt bricht die Koalition." Der FDP-Fraktionssprecher wollte das weder bestätigen noch dementieren.
Das Verhältnis zwischen den Koalitionspartnern CSU und FDP in Bayern ist seit langem angespannt. Zuletzt hatte die Debatte über den Atomausstieg zu massiven Verstimmungen zwischen beiden Parteien gefolgt.