Mit einer deutlichen Mehrheit von 26 zu 14 Stimmen hat der Landshuter Stadtrat den Abbruch des historischen Gebäudes Moserbräu befürwortet. Das Haus in der gotischen Altstadt (zweites Gebäude v. rechts) ist zu einem weit über Landshut hinausstrahlenden Brennpunkt des Denkmalschutzes geworden. Seit Jahren tobt um den Moserbräu ein Grundsatzstreit, denn er steht exemplarisch für den Zwiespalt zwischen den Interessen von Investoren und dem Bewahren von historisch wertvoller Bausubstanz.
Der Stadtrat stellt sich mit seiner Entscheidung gegen das Landesamt für Denkmalpflege wie auch gegen den Landesdenkmalrat. Aus der Sicht der Denkmalschützer ist der Moserbräu wegen seiner orts-, bau- und kunstgeschichtlichen Bedeutung zwingend zu erhalten und auch sanierungsfähig. "Solche alten Häuser sind oft nicht so stark beschädigt, wie sie aussehen, aber sie repräsentieren eine jahrhundertealte Tradition", sagte Generalkonservator Mathias Pfeil vor dem Stadtratsbeschluss.
Mehrere zum Moserbräu erstellte Gutachten kamen in puncto Sanierungsfähigkeit zu unterschiedlichen Ergebnissen. Die Denkmalschützer haben nun noch die Option, bei der Regierung von Niederbayern Beschwerde gegen den Abrissbeschluss einzulegen.