Landshut:Boykott der Gedenkfeier

Der Streit um den gestorbenen Landshuter Bildhauer Fritz Koenig geht weiter. Neun Stadträte aus fünf verschiedenen Fraktionen wollen die städtische Gedenkfeier zu Koenigs erstem Todestag am Donnerstag boykottieren. In einer Erklärung kritisieren sie, dass Planungen der Feier durch Stefanje Weinmayr, Leiterin des Skulpturenmuseums, "aufgegeben wurden und einer Veranstaltung weichen mussten, die dem internationalen Renommee des Künstlers nicht gerecht wird". Die Kritik richtet sich an Oberbürgermeister und Koenig-Stiftungs-Chef Alexander Putz (FDP), der das Skulpturenmuseum, das sich Koenigs Werk widmet, nach dessen Tod in die Städtischen Museen eingegliedern ließ - obwohl der Künstler dies zu Lebzeiten abgelehnt haben soll. Dass statt "profunder Kenner" des Künstlers nun OB Putz und der Direktor der Städtischen Museen bei der Feier die Reden halten sollen, mache "aus einem großen Anlass eine Provinzveranstaltung", sagt Grünen-Stadträtin Sigi Hagl. Dass Museumsleiterin Weinmayr übergangen werde, sei "Mobbing". Zuletzt hatte es in Landshut immer wieder Streit um die Hoheit über Koenigs künstlerisches Erbe gegeben. OB Putz war am Montag nicht für Nachfragen erreichbar.

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