Landkreis München:Vogelgrippe an Stausee bei Ismaning nachgewiesen

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An einem See nahe München ist die Vogelgrippe nachgewiesen worden. Zwei am Ismaninger Speichersee tot aufgefundene Enten wurden positiv auf den auch für den Menschen gefährlichen Erreger H5N1 getestet.

An einem See nahe München ist die Vogelgrippe nachgewiesen worden. Von drei am Ismaninger Speichersee tot aufgefundenen Enten seien im Nationalen Referenzlabor zwei positiv auf den auch für den Menschen gefährlichen Erreger H5N1 getestet worden, sagte die Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts, Elke Reinking, am Freitag auf der Insel Riems bei Greifswald.

THW-Mitarbeiter bringen nach dem Fund der infizierten Enten Warnschilder rund um den Ismaninger Speichersee an (Foto: Foto: ddp)

Bei dem dritten Tier sei die nicht hochpathogene Vogelgrippe-Variante festgestellt worden. Die Fälle zeigten, dass das Virus trotz der zuletzt eher ruhigen Wochen weiter vorhanden sei, betonte die Expertin. Die toten Jung-Enten seien an einem der angrenzenden Fischteiche gefunden worden, sagte der Leiter der Gesundheits- und Veterinärabteilung, Gerhard Schmid.

Das gesamte Gebiet müsse "epidemiologisch als Einheit" betrachtet werden. Es würde nun rund um die Seen gesucht, ob dort weitere tote Vögel zu finden seien. Im Umkreis der Seen gibt es laut Schmid nur wenige Geflügelhalter mit einer sehr geringen Anzahl an Nutztieren.

Wichtiges Rastgebiet für viele Vogelarten

Der nordöstlich von München gelegene Ismaninger Speichersee ist ein wichtiges Durchzugs- und Rastgebiet für zahlreiche Wasservögel. Auch zum Fischen werden die Gewässer genutzt.

Rund um den See wurde ein Sperrgebiet im Radius von einem und ein Beobachtungsraum von drei Kilometern errichtet. In diesen Zonen dürfen Bürger ihre Hunde und Katzen nicht frei laufen lassen. In dem Stausee und den kleinen Teichen ist das Baden ohnehin verboten. Für den nahe gelegenen Feringa See, der zu zwei Dritteln in das Sperrgebiet falle, werde kein Badeverbot verhängt, sagte Schmid.

Reinking zeigte sich über die neuen Fälle nicht verwundert. Im südlichen Raum gebe es ein Seuchengeschehen "auf breiter Front". Dies zeigten die jüngsten Vogelgrippefälle, die von Tschechien über Sachsen-Anhalt bis nach Lothringen in Frankreich reichten. Im Juni waren unter anderem am Stausee Kelbra in Sachsen-Anhalt zahlreiche Vögel an der Krankheit verendet.

Zuvor waren bereits Sachsen und der Raum Nürnberg betroffen gewesen. In Thüringen wurde H5N1 zudem bei einer toten Hausgans nachgewiesen. Menschen können sich nur durch engen Kontakt mit einem infizierten Tier oder mit dessen Ausscheidungen infizieren.

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