Landgericht Hof:Freispruch im Babyleichen-Prozess

Babyleichen-Fund - Mordprozess

Die angeklagte Mutter ist vom Landgericht Hof freigesprochen worden.

(Foto: dpa)
  • Das Landgericht Hof hat die angeklagte Mutter im sogenannten Babymord-Prozess freigesprochen.
  • Vor einem Jahr waren in Oberfranken die Leichen zweier Säuglinge zufällig bei Bauarbeiten entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft warf der Frau vor, die Babys unversorgt sterben gelasssen zu haben.
  • Das Gericht sah Totschlag in zwei Fällen als erwiesen an - allerdings ist dieser Tatvorwurf bereits verjährt.

Wie der Richter das Urteil begründet

Im Prozess um den Tod ihrer beiden Babys ist die angeklagte Mutter aus Oberfranken freigesprochen worden. Das Landgericht Hof kam am Mittwoch zu dem Urteil, dass ihr die beiden vorgeworfenen Morde vor mehr als 25 Jahren nicht mehr nachgewiesen werden können.

In seiner Urteilsbegründung sagte der Vorsitzende Richter Matthias Burghardt nun, dass das Gericht Totschlag in zwei Fällen als erwiesen ansieht. Doch Totschlag ist bereits verjährt.

Was die Staatsanwaltschaft forderte

Die Leichen waren vor einem Jahr zufällig bei Bauarbeiten entdeckt worden. Die Staatsanwaltschaft hatte die 53-Jährige angeklagt, sie habe die zwei Säuglinge in den 1980er Jahren nach Hausgeburten unversorgt sterben lassen. Zunächst soll sie die Säuglinge in Plastiktüten gewickelt und später vergraben haben, hieß es in der Anklage. Sie habe wegen der beiden Kinder um ihren Lebensstandard gefürchtet, argumentierten die Staatsanwälte. Sie forderten eine Haftstrafe von acht Jahren. Weil die Frau bislang noch nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten war, verzichtete sie auf die Forderung nach einer lebenslänglichen Strafe.

Die Angeklagte hatte seit Prozessbeginn vor Gericht geschwiegen. Das Gericht folgte mit seinem Freispruch der Forderung des Verteidigers der Frau.

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