Landeskriminalamt:Mehr Tote durch Kräutermischungen

Die Zahl der Drogentoten ist dieses Jahr in Bayern auf hohem Niveau geblieben. Im Vergleich zum Vorjahr (321 Tote) gab es keine große Veränderung, wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes (LKA) sagte. Wie schon die Jahre zuvor nahmen demnach auch 2017 die Todesfälle durch sogenannte "Neue psychoaktive Stoffe" (NpS) zu. Umgangssprachlich sind diese unter den Namen Kräutermischungen und Badesalze bekannt. Vermehrt gebe es bei dieser Drogenart junge Todesopfer, sagte der LKA-Sprecher. Die sogenannten Legal Highs seien für junge Menschen frei im Internet verfügbar, sie stammten vor allem aus Asien und den Niederlanden.

Den LKA-Zahlen zufolge starben in diesem Jahr mehr Menschen durch den Missbrauch des Schmerzmittels Fentanyl. Eine Entwicklung bleibt dabei stabil: "Unverändert zu den letzten Jahren bleibt Heroin die mit Abstand häufigste Todesursache bei illegalen Drogen", erklärte der Sprecher. Das sieht das Gesundheitsministerium weiterhin mit Sorge. "Für Heroinabhängige setzen wir auch auf einen weiteren Ausbau der ärztlichen Substitutionsbehandlung etwa mit Methadon", sagte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Substitution sei eine Überlebenshilfe. "Dadurch gelingt es Betroffenen, sich gesundheitlich und sozial zu stabilisieren." Im ersten Halbjahr 2018 starte zudem ein Modellprojekt zur Abgabe des Heroin-Gegenmittels Naloxon. Es soll nicht nur von Ärzten verabreicht, sondern auch von medizinisch geschulten Laien aus dem Umfeld des Suchtkranken weitergegeben werden dürfen.

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