Lästerattacke des CSU-Chef:Seehofer bereut "Schmutzeleien" nicht

Horst Seehofer

Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer: Nichts zu bereuen

(Foto: dpa)

"Als Partei- und Regierungschef muss ich ab und zu klare Worte finden": Nach seinem Rundumschlag gegen Markus Söder geriet Horst Seehofer sogar in der eigenen Partei unter Druck. Doch der bayerische Ministerspräsident nimmt nichts zurück. Im Gegenteil. Er setzt weiter Spitzen gegen seine Parteifreunde.

Von "Schmutzeleien" und charakterlichen Schwächen hatte CSU-Chef Horst Seehofer gesprochen - und mit diesem verbalen Rundumschlag gegen Parteifreunde, vor allem gegen Finanzminister Markus Söder, auch die CSU-Fraktion im bayerischen Landtag gegen sich aufgebracht.

Davon etwas zurückzunehmen, gar an eine Entschuldigung, daran denkt der bayerische Ministerpräsident auch im neuen Jahr nicht. "Als Partei- und Regierungschef muss ich ab und zu klare Worte finden. Danach ist es aber auch wieder gut", sagte Seehofer dem Münchner Merkur.

Auf die Frage, warum er zu dem Rundumschlag ausgeholt habe, erklärte er: "Weil ich Leistung und Loyalität als Voraussetzung für Erfolg fordere." Politiker im obersten Rang müssten "erstklassige Arbeit abliefern, in der Sache und als Persönlichkeit". Das muss man durchaus als Spitze gegen sein Personal verstehen. Denn einen Weckruf dieser Art braucht nur jemand, der eben nicht funktioniert, wie der Chef sich das vorstellt.

Auf der CSU-Weihnachtsfeier für Journalisten hatte Seehofer im Dezember vor allem Söder scharf angegriffen, sich aber kurz darauf mit diesem ausgesprochen. Söder sei eine Stütze des Kabinetts - und alles andere sei "erledigt".

Seehofer will dank Überschusses tilgen und investieren

Angesichts eines absehbaren hohen Millionen-Überschusses für 2012 stellte Seehofer im Merkur für 2013 außerdem eine zusätzliche Schuldentilgung und weitere Investitionen in Aussicht. "Vielleicht können wir nach dem Jahresabschluss 2012 dank eines Überschusses nochmal kräftig tilgen und investieren", erklärte Seehofer im Merkur.

Mehrere Mitglieder der Staatsregierung gehen dem Bericht zufolge inzwischen von einer hohen dreistelligen Millionensumme aus, "womöglich sogar mehr". Dass es noch einmal ein deutliches Plus auf der Haben-Seite geben wird, war bereits seit längerem absehbar. Schon im November hatte sich die Koalition darauf verständigt, das Geld dann unter anderem in die Schuldentilgung zu stecken.

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