Kulmbach:Tragischer Tod im Schwimmbad

Zwei junge Männer sterben beim Sprung in ein leeres Becken

Von Katja Auer, Kulmbach

Bei einem tragischen Unfall im Freibad sind in Kulmbach zwei junge Männer gestorben. Sie sprangen in der Nacht zum Sonntag offenbar vom Sprungturm in ein leeres Becken und verletzten sich dabei tödlich. Ein Spaziergänger entdeckte am Sonntagmorgen gegen acht Uhr einen leblosen Körper im Sprungbecken des Freibads und informierte die Polizei. Die Einsatzkräfte fanden dann auch den zweiten Mann. Ein Notarzt konnte den 20 und 24 Jahre alten Männern nicht mehr helfen. Sie starben an ihren schweren Verletzungen. Mit Bestürzung reagierte Oberbürgermeister Henry Schramm auf den tragischen Unfall. "Dieses Unglück ist kaum in Worte zu fassen", sagte er. Wann der Unfall passierte, steht noch nicht fest. Irgendwann in der Nacht müssen die zwei jungen Männer in das Freibad eingestiegen sein. Dort steht der ellipsenförmige Sprungturm, eine Hauptattraktion des Freibads. Der ist allerdings schon seit Beginn der Saison gesperrt, weil das mehr als 40 Jahre alte Bauwerk marode ist. Das Wasser im Becken ist deswegen abgelassen. Möglicherweise wussten das die beiden Männer nicht, sie stammten nicht aus Kulmbach. Einer kam nach Polizeiangaben aus dem Landkreis, der andere aus Bayreuth. In der Dunkelheit konnten sie offenbar nicht erkennen, dass in dem Sprungbecken kein Wasser war.

In Kulmbach läuft gerade die Bierwoche. Tausende Besucher kommen zu dem Volksfest jedes Jahr in die Bierstadt. Ob die beiden Männer ebenfalls dort unterwegs waren, steht noch nicht fest. Eine Obduktion soll klären, ob sie unter Alkoholeinfluss standen. Die Staatsanwaltschaft ordnete die Untersuchung an. Die Kriminalpolizei Bayreuth hat nun die Ermittlungen aufgenommen. Nach derzeitigen Erkenntnissen gehen die Ermittler davon aus, "dass sich die beiden Männer in der Nacht zum Sonntag verbotener Weise auf das Gelände des Freibades in Kulmbach begaben", teilte ein Polizeisprecher mit. Am Sprungbecken müssten sie dann auf den Sprungturm geklettert sein, da die Zugangstreppen wegen der Sperrung abgebaut worden seien. Von welcher Plattform die Männer in die Tiefe sprangen, ob aus drei, fünf oder zehn Metern Höhe, ist noch nicht geklärt. Ebenso wenig die Uhrzeit des Unglücks. Spezialisten der Bergwacht bargen die Leichen der jungen Männer aus dem Sprungbecken. Die Polizei sperrte den Unglücksort ab. Das Kulmbacher Freibad blieb am Sonntag geschlossen.

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