Kötztinger Pfingstritt:Traditionsreich und nur für Männer

Kötztinger Pfingstritt
(Foto: Armin Weigel/dpa)

800 Männerleut haben am Pfingstmontag auf bunt geschmückten Pferden am Kötztinger Pfingstritt teilgenommen und sind vom oberpfälzischen Bad Kötzting zur Kirche in Steinbühl gezogen. Traditionell ist der Ritt den Männern vorbehalten, die Frauen sind für das Fest und das Schmücken der Pferde mit Papierrosen verantwortlich. Im Sattel der Pferde begannen die Gläubigen ihren Bittgang am frühen Morgen an der Pfarrkirche Sankt Veit und zogen in zwei Stunden über die sieben Kilometer lange Wegstrecke nach Steinbühl. Die Wallfahrt, die zu den ältesten Brauchtumsveranstaltungen in Bayern zählt, ist eine der größten Reiterprozessionen Europas. Der Legende nach wollte im Jahr 1412 ein Priester einem Sterbenden die Sakramente nach Steinbühl bringen. Da Räuber am Wege lauerten, schützten ihn mutige Burschen. Nach der glücklichen Rückkehr gelobten die Männer, den Ritt jährlich zu wiederholen. Der Kötztinger Pfingstritt zählt inzwischen zum immateriellen Kulturerbe des Freistaats, in der vergangenen Woche nahm Kultusminister Ludwig Spaenle die Prozession in das bayerische Landesverzeichnis auf.

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