Königssee:Flugzeugtank geborgen

Eigentlich wollten die Arbeiter nur ein Stromkabel durch den Königssee legen. Statt dessen haben sie einen Flugzeugtank aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen.

Aus dem Königssee im Berchtesgadener Land ist ein dreieinhalb Meter langer Flugzeugtank aus dem Zweiten Weltkrieg geborgen worden. Taucher der Berchtesgadener Wasserwacht waren vor wenigen Tagen bei einem Kontrolltauchgang in 16 Meter Tiefe auf das Weltkriegsrelikt gestoßen, teilte das Bayerische Rote Kreuz (BRK) mit.

Königssee, ddp

Der Flugszeugtanker, der aus dem Königssee geborgen wurde, stammt vermutlich von einem amerikanischen Jagdflugzeug

(Foto: Foto: ddp)

Die Taucharbeiten wurden im Vorfeld der Verlegung eines fünfeinhalb Kilometer langen Stromkabels von Schönau zur Halbinsel St. Bartholomä unternommen.

"Der Tank stammt vermutlich von einem amerikanischen Jagdflugzeug, das 1944/1945 bei der Bombardierung im südbayerischen Raum beteiligt war", vermutet der stellvertretende Technische Leiter der Berchtesgadener Wasserwacht, Franz Kurz.

Nachdem der erheblich angerostete Tank auf Treibstoffreste im Inneren untersucht und noch am Seegrund mit Seilen gesichert worden war, um ein Auseinanderbrechen zu verhindern, zog ihn die Bergwacht aus dem Wasser. Vermutlich sei der leere Tank über dem Königssee abgeworfen worden, erklärte das BRK.

Entdeckt hatten die Rettungs- und Bergetaucher der Wasserwacht den mehr als 60 Jahre alten Tank, als sie im Bereich St. Bartholomä den genauen Verlauf der unter Wasser verlegten Abwasserleitung untersuchten und mit Bojen markierten. Damit sollte verhindert werden, dass die Leitung durch die Verlegung des acht Zentimeter starken Stromkabels verletzt wird.

Das neue Stromkabel wird zurzeit mit Schwimmkörpern auf der Wasseroberfläche von Schönau am Königssee nach St. Bartholomä gezogen. In den kommenden Tagen soll es auf den Seegrund abgesenkt werden. Der Königssee ist mit rund 190 Metern der tiefste See Bayerns.

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