Königsdorf:Zweite Festnahme im Mordfall Königsdorf

Von Matthias Köpf, Königsdorf

Drei Wochen nach dem Doppelmord im oberbayerischen Königsdorf hat die Polizei einen weiteren mutmaßlichen Mittäter gefasst. In der Stadt Rzeszów im Südosten Polens wurde am Donnerstagnachmittag der Mann festgenommen, den die Polizei öffentlich zunächst nur als einen möglichen Zeugen gesucht hatte. Kameras in der Autobahnraststätte Höhenrain an der A 95 hatten den 32 Jahre alten Polen in der Tatnacht gegen 3.15 Uhr aufgenommen. In seiner Wohnung im Raum Bamberg fanden die deutschen Beamten mehrere "tatrelevante Gegenstände", wie das Polizeipräsidium Rosenheim am Freitag mitteilte. Viele Indizien sprächen eindeutig für eine Tatbeteiligung des Mannes.

Damit fahndet die Polizei bis auf Weiteres nur noch nach dem 43-jährigen Robert Pludowski, von dem sich DNA-Spuren in der Nähe des Tatorts fanden. Die Polizei vermutet ihn ebenfalls in seiner polnischen Heimat. Seine 49 Jahre alte Schwester hatte die Polizei am Mittwoch vergangener Woche in Prenzlau verhaftet. Sie hatte in dem Haushalt in dem kleinen Ort Höfen bei Königsdorf zeitweise als Pflegekraft den inzwischen verstorbenen Ehemann der 76 Jahre alten Hausbesitzerin betreut. Diese ist die einzige Überlebende des brutalen Verbrechens und liegt nach wie vor mit schweren Verletzungen in einer Klinik. Die 55 Beamte starke Soko "Höfen" geht davon aus, dass die Täter bei ihrem geplanten Raubüberfall von der Anwesenheit zweier Bekannter der Hausbesitzerin überrascht wurden. Die 76 Jahre alte Frau aus Eschborn und der 81-jährige Mann aus Nordrhein-Westfalen wurden brutal erschlagen. Die Hausbesitzerin selbst wurde drei Tage später mit schweren Misshandlungen und gefesselt im Keller entdeckt, nachdem Nachbarn Verdacht geschöpft und die Polizei alarmiert hatten.

© SZ vom 18.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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