Klösterle in Vorarlberg:Dramatische Rettungsaktion

Ein Junge aus Memmingen brauchte dringend ärztliche Hilfe. Doch die Hütte, auf der er mit seinen Eltern Urlaub machte, war von der Außenwelt abgeschnitten - wegen akuter Lawinengefahr. Zwei Mitarbeiter der Bergbahn wagten dennoch die riskante Rettung.

Dramatische Rettungsaktion für einen schwerkranken Jungen aus Memmingen: Trotz akuter Lawinengefahr haben österreichische Bergbahnmitarbeiter das an einer akuten Blinddarmentzündung leidende Kind von einer von der Außenwelt abgeschnittenen Berghütte in Vorarlberg geholt. Der siebenjährige Felix schwebte offenbar in Lebensgefahr. Inzwischen sei er erfolgreich operiert worden, sagte der an der Rettungsfahrt beteiligte Betriebsleiter der Valfagehrbahn, Gebhard Salzgeber, am Samstag.

Lawine Tirol Frankreich

Wegen Lawinengefahr gesperrt: Zwei Mitarbeiter der österreichischen Bergbahn wagten dennoch den Aufstieg. (Symbolbild)

(Foto: dpa/dpaweb)

Das Kind war mit seiner Familie auf einer Hütte im Gemeindegebiet Klösterle, als es am Freitag akute Symptome zeigte. Die Hüttenwirtin setzte zwar einen Notruf ab, die Hütte war allerdings zu diesem Zeitpunkt nicht erreichbar, da die Pisten wegen akuter Lawinengefahr gesperrt waren und wegen Sturmes auch kein Hubschrauber eingesetzt werden konnte. Deswegen wagten Salzgeber und ein Mitarbeiter die riskante Rettungsfahrt mit zwei Pistenraupen und sorgten so dafür, dass die Familie ins Tal und Felix ins Krankenhaus kam. Um 18.15 Uhr sei dann der Anruf aus der Klinik gekommen, dass die Operation erfolgreich verlaufen sei, erzählte Salzgeber.

"Wer schon so lange in so einem Gebiet ist, kennt den Weg, der auch bei solchen Bedingungen noch der sicherste is", sagte der Bergbahnbetriebsleiter. "Wir haben nicht gezögert, diese Fahrt zu wagen" Die Diagnose habe auch gezeigt, dass es die richtige Entscheidung gewesen sei: "Der Bub hätte einen Blinddarmdurchbruch gehabt, wenn wir das nicht gemacht hätten."

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