Kempten:Unterbringung in Psychiatrie

Das Landgericht Kempten hat einen 24-jährigen Mann aus Memmingen in ein psychiatrisches Krankenhaus unterbringen lassen, der am 28. Februar in Oberstdorf mit einer Machete um sich geschlagen hatte. Bei dem Angriff wurden drei Menschen schwer verletzt. Nach seiner Festnahme hatte der Täter vor dem Haftrichter ausgesagt, er habe aus Hass mit voller Tötungsabsicht gehandelt. Am Dienstag vor Gericht widerrief er dieses Geständnis. Dieses habe er nur abgelegt, weil er erpresst worden sei. Der Mann aus Memmingen leidet nach Angaben eines Gutachters an einer paranoiden Schizophrenie, deshalb erachtete ihn das Gericht als schuldunfähig. "Wegen seiner Allgemeingefährlichkeit ist der Beschuldigte in einem psychiatrischen Krankenhaus unterzubringen", teilte das Gericht mit. Zuvor hatten sein Bruder und sein Vater von den psychischen Problemen des Angeklagten berichtet. Der Bruder hatte wegen der Wahnvorstellungen ein Betreuungsverfahren eingeleitet. Aus diesem Grund war der 24-Jährige in das Jugendgästehaus in Oberstdorf eingedrungen, dort attackierte er mit der Machete seinen Bruder, seinen Onkel, seinen Cousin und dessen Freundin. Die drei Männer wurden schwer verletzt, die Frau leicht. Der Angeklagte sagte vor Gericht aus, er habe sich nur verteidigen wollen. Eine Geburtstagsgesellschaft hatte sich nach dem Angriff in einem Raum verbarrikadiert, bis die Polizei eintraf. Der Täter ist im Bezirkskrankenhaus Straubing untergebracht, aus Sicherheitsgründen musste er auf der Anklagebank Handschellen tragen. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

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