Kandidatur für CSU-Vorsitz:Pauli bewegt sich und die CSU

Die Fürther Landrätin ist von ihrer durchschlagenden Wirkung überzeugt. Bereits ihre Kandidatur habe Bewegung in die CSU gebracht, sagte Pauli in einem Interview.

Die Fürther Landrätin Gabriele Pauli sieht bereits erste Früchte ihrer Kandidatur für den CSU-Vorsitz. Die 50-Jährige sagte in einem Interview in Zirndorf, allein durch ihre Bewerbung habe sie bereits für Bewegung in der CSU gesorgt. Dass sich jetzt einige mit dem Gedanken ihrer Kandidatur befassen müssten, sei "schon einmal ein Schritt in Richtung mehr Offenheit".

Bislang sei es in der CSU üblich gewesen, die Posten unter den immer gleichen Leuten zu verteilen. Die Aufregung um ihre Kandidatur zeige ihr, "dass man nicht damit gerechnet hat".

Zuletzt habe sie aber nicht mehr so viel Kritik oder Angriffe" gehört. "Ich glaube, dass man jetzt schon zu einem sachlichen Umgang übergeht", fügte die Landrätin hinzu.

Zu ihrer ursprünglichen Ankündigung, ein eigenes Programm für ihre Kandidatur auszuarbeiten, sagte Pauli: "Die Politik der CSU ist weitgehend auch meine, aber es gibt Abweichungen."

Sie werde daher zu den Punkten, an denen sie nicht mit der Linie der Parteispitze übereinstimme, Stellung beziehen. Zentrale Themen seien dabei die Familienpolitik sowie die Demokratisierung und Öffnung der Partei.

"Ich brauche nicht dieses oder jenes Amt"

Einen intensiven Wahlkampf an der Basis plant Pauli nach eigenen Angaben nicht. Sie setze darauf, dass sie "nicht die große Inszenierung brauche", sondern sich ihre Vorstellungen "in der Partei durchsetzen". Ungeachtet ihres zwischenzeitlichen Flirts mit den Freien Wählern kommt für die Landrätin derzeit ein Parteiwechsel nicht in Frage. In der CSU könne sie mit ihren Gedanken "am meisten voranbringen".

Dass der designierte Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) schon mehrfach ausgeschlossen hat, sie in sein Kabinett zu berufen, sieht Pauli nach eigenen Angaben gelassen: "Ich werde immer eine Möglichkeit finden, das zu sagen, was ich meine - und wenn ich richtig liege, werde ich auch Unterstützung finden. Ich brauche nicht dieses oder jenes Amt dazu."

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