Justiz:Mehr Suizide im Gefängnis

SPD fordert bessere Prävention und Schulungen des Personals

In Bayerns Gefängnissen haben sich 2017 insgesamt 14 Häftlinge das Leben genommen - so viele wie seit Jahren nicht mehr. Die Hälfte von ihnen erhängte sich in den ersten Wochen oder Monaten der Haft, wie aus der Antwort einer Landtagsanfrage von SPD-Fraktionschef Markus Rinderspacher hervorgeht. Er forderte am Mittwoch, die Gefangenen besonders am Anfang der Haft intensiv zu beobachten.

Suizide in Gefängnissen sind nach Überzeugung Rinderspachers zwar nicht auszuschließen. Der Politiker forderte aber: "Eine psychologische oder psychiatrische Betreuung in den Anstalten muss ebenso gewährleistet sein wie Konzepte und Maßnahmen zur Suizidprävention und regelmäßige Schulungen der Bediensteten im Justizvollzug, psychologische Krisensituationen zu erkennen."

Die Reaktion des Justizministeriums folgte prompt: Die Präventionsarbeit zum Schutz des Lebens genieße in den Gefängnissen seit jeher einen hohen Stellenwert, teilte die Behörde mit. Um Suizide in den Gefängnissen - soweit möglich - zu verhindern, würden erhebliche Anstrengungen unternommen.

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