Jahresrückblick 2008: CSU-Debakel:Das Ende der Alleinherrschaft

Politisches Erdbeben in Bayern: Wegen verheerender Stimmenverluste bei der Landtagswahl verliert die CSU die absolute Mehrheit. Die Wut der Partei richtet sich gegen Edmund Stoiber. In Bildern

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Verlust der absoluten Mehrheit, BayernLB-Desaster, Rücktritte, Machtkämpfe - das Jahr 2008 war für die CSU verheerend. Doch am Jahresende scheint alles wieder vergessen.

Im Sommer 2008 ist in der CSU noch alles in bester Ordung. Das "Team 2008", Generalsekretärin Christine Haderthauer, Ministerpräsident Günther Beckstein und CSU-Chef Erwin Huber, stimmt die Delegierten auf dem CSU-Parteitag im Juli auf den Wahlkampf für die Landtagswahlen im Herbst ein...

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...der von CSU-Seite auch von verbalen Ausrutschern geprägt ist. Für Ärger sorgt neben Becksteins Aussage, nach zwei Maß Bier könne man noch Auto fahren, auch sein Spruch: "Ein anständiger Bayer wählt die CSU." Der Kandidat der Freien Wähler, Hubert Aiwanger, kontert: "Huber und Beckstein werden sich im September wundern, wie unanständig die Bayern mittlerweile geworden sind."...

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...Ähnlich sieht das auch Franz Müntefering, der sich mit einer fulminanten Comeback-Rede zur Unterstützung der bayerischen SPD und ihres Spitzenkandidaten Franz Maget (rechts im Bild) wieder auf die politische Bühne zurückmeldet.

"Was sind das für Waschlappen?", rief Müntefering unter Johlen in den mit 400 Zuhörern voll besetzten Saal im Münchner Hofbräukeller. Das CSU-Führungsduo habe "Angst vor der Verantwortung, Angst vor dem Regieren". Das sei bei der SPD ganz anders: "Lieber heißes Herz und klare Kante als Hose voll", spottete der Westfale.

Nur wenig später folgt der dramatische Machtwechsel in der SPD, Kurt Beck tritt zurück und Müntefering wird wieder SPD-Chef. Und auch in Bayern...

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...kommt es zu einer historischen Umwälzung: Am Wahlsonntag steht den Anhängern der CSU der Schock ins Gesicht geschrieben. Es ist eine Katastrophe für die Christsozialen. Ein politisches Erdbeben hat die Ära der Alleinherrschaft der CSU in Bayern beendet. Nach mehr als 40 Jahren muss die Partei angesichts verheerender Stimmenverluste die Macht im Freistaat teilen.

Bei den Freien Wählern dagegen spielen sich am Wahlsonntag Szenen ab wie...

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...bei der Fußball-WM. Als sie die ersten Hochrechnungen hören, bricht Jubel aus, die Anhänger feiern ihren Spitzenkandidaten Hubert Aiwanger. Zum ersten Mal haben es die vor allem auf Gemeinde- und Stadtebene aktiven Freien Wähler in ein Landesparlament geschafft.

Ähnliche Bilder aus dem Münchner ...

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...Hofbräukeller. Auch die Liberalen ziehen nach 14 Jahren Abwesenheit wieder in den bayerischen Landtag ein.

Nach den verheerenden Ergebnissen für die CSU...

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...erleben die Fernsehzuschauer ein sichtlich angeschlagenes Führungsduo. Beckstein und Huber zeigen sich während der TV-Auftritte am Wahlabend zunächst unfähig, mit der Niederlage und dem Zwang zur Koalitionsbildung umzugehen.

Koalitionsverhandlungen müssen beide auch gar nicht lange führen, denn...

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...drei Tage nach dem Wahldebakel für die CSU tritt Günther Beckstein von seinem Posten als Ministerpräsident zurück. Er nimmt die Schuld an dem Wahldebakel zwar auf sich, doch die Partei macht jemand ganz anderen dafür verantwortlich. Beckstein jedenfalls erhält auf dem später folgenden CSU-Sonderparteitag zum Abschied frenetischen Applaus. CSU-Parteichef Erwin Huber...

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...hat bereits einen Tag vorher seinen Stuhl geräumt. Am 22. Oktober tritt Huber auch als Finanzminister zurück - wegen des Desasters bei der Bayerischen Landesbank, die mit einem Kapitalbedarf von 6,4 Milliarden Euro Zuflucht unter dem Rettungsschirm des Bundes sucht. Hubers Abschiedsrede auf dem späteren CSU-Sonderparteitag wird die beste seiner Karriere. Auch er wird von den Delegierten freundlich verabschiedet. Zwar bricht nach dem....

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...Rücktritt Becksteins in der CSU ein offener Machtkampf um das Amt des Ministerpräsidenten aus. Doch der bisherige Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer setzt sich gegen Thomas Goppel, Georg Schmid und Joachim Herrmann durch.

Vier Wochen nach dem Desaster der CSU bei der Landtagswahl am 28. September wählt ein Sonderparteitag den designierten Ministerpräsidenten in München zum Nachfolger von Erwin Huber. Seehofer erhält 90,3 Prozent der Stimmen - ein großer Vertrauensbeweis der Partei. Ihm fällt das Siegerlächeln also leicht, wohingegen...

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...das scheidende Führungsduo auf dem CSU-Sonderparteitag eher krampfhaft gute Laune markiert: Erwin Huber (li., Ex-Parteichef) und Günther Beckstein (re., Ex-Ministerpräsident) mit ihrem Nachfolger Horst Seehofer. Neben Szenen wie dieser wartet der Sonderparteitag auch mit ....

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... einem weiteren Eklat auf: Der ehemalige langjährige Parteichef und Ministerpräsident Edmund Stoiber wird von den rund 1000 Delegierten ausgebuht und ausgepfiffen. Stoiber reagiert mit höchst grimmiger Miene.

Viele Parteimitglieder machen die Politik Stoibers für den Absturz bei der Landtagswahl mitverantwortlich, manchen gilt er zudem als als Strippenzieher beim Sturz Becksteins.

Nach dieser letzten Rache Stoibers an dem Duo, das ihn stürzte, und fast...

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...zwei Jahren voller Machtkämpfe in der CSU startet der neue bayerische Ministerpräsident und CSU-Chef Horst Seehofer mit einer schwarz-gelben Koalitionsregierung und einem radikal verjüngten Kabinett in die neue Legislaturperiode.

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