25 Jahre Bayerisches Wirtschaftsarchiv:Hunde aus dem Katalog

Reklamemarken, Pokale und der Vorläufer der Power-Point-Präsentation: Seit 25 Jahren hütet das Bayerische Wirtschaftsarchiv Skurriles und Geschichtsträchtiges - und klärt auf, was Brillenmogul Rodenstock mit Lenin zu tun hat. In Bildern

Petra Hemmelmann

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Quelle: Stephan Rumpf

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Reklamemarken, Pokale und der Vorläufer der Power-Point-Präsentation: Seit 25 Jahren hütet das Bayerische Wirtschaftsarchiv Skurriles und Geschichtsträchtiges - und klärt auf, was Brillenmogul Rodenstock mit Lenin zu tun hat.

Wer heute etwas verkaufen will, braucht eine Power-Point-Präsentation. Dass es aber auch ohne Computer geht, beweist die amerikanische Firma NCR, die sich nach 1945 in Augsburg ansiedelte. Zum Verkauf ihrer Kassiermaschinen gab sie ihren Vertretern Verkaufsmappen an die Hand, die jeder modernen Präsentation Konkurrenz machen.

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Was den Kindern in den 90er Jahren ihre Sticker-Alben waren, das waren der Generation vor dem ersten Weltkrieg die Reklamemarken. Ob Schnupftabakhersteller oder Likörfabrik: Alle nutzten dieses Werbemittel. Oft lagen die Marken Produkten bei oder wurden als Verschluss eingesetzt, viele aber bestellten sich die begehrten Sammelobjekte extra.

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Im Löwenbräukeller anno 1891 sorgten 92 Angestellte für das Wohl der Gäste. Damit die den Überblick behielten, stand in der Speisekarte eine Namensliste der Bedienungen - teils mit Beschreibung: Marie, die große. Marie, die kleine. Marie, die Tyrolerin. Und: Marie, die Durstige. Zu essen gab es übrigens unter anderem "Congo-Suppe" für 15 Pfennig.

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Nicht nur politische Herrscher lassen sich gerne mal in metallenen Büsten verewigen. Auch Josef Rodenstock, Gründer der gleichnamigen Optischen Werke, ist in Messing festgehalten. Wie gut ihn der Künstler getroffen hat, soll hier nicht beurteilt werden. Die Putzfrau des Archivs erkannte jedoch zumindest eine gewisse Ähnlichkeit zu einem anderen Herrn. Unlängst erzählte sie der Archivleitung: "Am besten hier bei Ihnen gefällt mir der Lenin!"

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Trendige Klamotten und Fernseher gab es im Quelle-Katalog der 1960er Jahre natürlich auch schon. Allerdings fanden sich in der damaligen Produktpalette auch aus heutiger Sicht eher ungewöhnliche Bestellwaren. Ob Schweinehälften, Schusswaffen oder der kinderliebe Rassehund - es gab kaum etwas, das es nicht zu bestellen gab.

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Es ist nicht nur ein ziemlich wertvolles, sondern sicherlich auch ein einzigartiges Geschenk: Mitarbeiter der Firma Maffei, später bekannt als Krauss-Maffei, schenkten im Jahr 1882 ihrem Chef zur Fertigstellung der tausendsten Lokomotive einen Pokal. Grundlage ist ein Straußenei, eingefasst in Silber. Obenauf thront Merkur, der Gott der Kaufleute, mit einer Lok in der Hand - und auf der steht natürlich, wie sollte es anders sein, der Maffei-Schriftzug.

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Modernes Gerät aus Übersee nutzte die Sparkasse Passau von 1914 an. Bankbewegungen liefen über die Burroughs-Buchungsmaschine. 1905 brachte die amerikanische Firma die erste druckende Rechenmaschine auf den Markt, der Motor war damals noch außerhalb der Maschine. Sie wurde ein Verkaufsrenner - auch in Bayern.

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Wer wann kommt und geht überwachte in der Augsburger Firma Alpine ab 1935 eine Stempeluhr. Anfang des 20. Jahrhunderts gehörten Höchstleistungen so fest zur Unternehmensphilosophie, dass die Firma für Zerkleinerungstechnik sogar umbenannt wurde. Aus "O. Holzhäuer'sche Maschinenfabrik Augsburg-Göggingen" wurde Alpine - ein reiner Kunstname, der Assoziationen zu Spitzenleistungen wecken sollte.

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In diesem Jahr wird das Wirtschaftsarchiv 25 Jahre alt, und Eva Moser war von Beginn an mit dabei. Zunächst als wissenschaftliche Mitarbeitern, seit 2001 als Leiterin. Mit vier Kollegen kümmert sie sich um die Lagerung und Sichtung historisch bedeutsamer Originaldokumente. Dazu zählen neben Unterlagen der IHKs sowie vieler Vereine und Verbände vor allem Materialien bayerischer Unternehmen.

© SZ vom 29./30.1.2011/tob
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