Kritik und Spott - so lassen sich grob die Reaktionen auf das Integrations-Papier der CSU zusammenfassen, über das die Christsozialen kommendes Wochenende auf ihrem Parteitag in Nürnberg beraten wollen. Unter anderem findet sich in dem Leitantrag der Passus: "Wer dauerhaft hier leben will, soll dazu angehalten werden, im öffentlichen Raum und in der Familie Deutsch zu sprechen."
In den anderen Parteien zeigt man sich über die "Deutsch-Pflicht" entsetzt. Als "zum Schreien komisch, wenn es nicht so brandgefährlich wäre", hat SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi die Sprachempfehlungen für Migranten bezeichnet. "Die CSU ist in Absurdistan angekommen." Sie habe gedacht, die Zeiten staatlicher Regulierung dessen, "was in heimischen Wohnzimmern passieren darf", seien vorüber.
Auch bei der Schwesterpartei CDU: Kopfschütteln. Generalsekretär Peter Tauber informiert über seine abwechslungsreichen Fremdsprachenkenntnisse:
Die Zeit-Redakteurin Özlem Topcu versucht dem Ganzen etwas Komik abzugewinnen:
Unter dem Hashtag #YallaCSU - frei übersetzt "Hör mal, CSU" - machen zahlreiche Nutzer des Kurznachrichtendienstes ihrem Ärger Luft.
Die CSU-Führung zeigt sich gänzlich ungerührt von der Empörung. Generalsekretär Andreas Scheuer sieht keinen Grund, von der Forderung abzurücken. "Die Entwürfe der Leitanträge zum Parteitag sind gut vorbereitet und breit abgestimmt", betont Scheuer in München. "Der Parteivorstand wird diese am Montag unverändert, so wie vorgelegt, intensiv beraten."
Auch in den sozialen Medien beharrt die CSU auf ihrem Standpunkt.
Doch mit diesem Tweet provoziert die Partei nun auch Protest aus den eigenen Reihen: