Ingolstadt:Schwangere getötet: 25-Jähriger muss lebenslänglich in Haft

Urteil im Prozess wegen Mordes an schwangerer Freundin

Der Angeklagte Christian A. an einem Verhandlungstag im September im Landgericht in Ingolstadt.

(Foto: dpa)

Er zertrümmerte seiner hochschwangeren Freundin den Schädel und warf sie noch lebend in die Donau.

Ein 25 Jahre alter Mann ist wegen Mordes an seiner schwangeren Freundin zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Für das Landgericht Ingolstadt ist erwiesen, dass er der Frau im Herbst 2015 in Ingolstadt den Schädel zertrümmerte und das noch lebende Opfer in die Donau warf. Auch das ungeborene Kind der 22-Jährigen kam dabei ums Leben.

Als Tatmotiv gilt, dass der Mann sein Leben habe fortsetzen wollen, ohne sich um die Mutter und deren Kind kümmern zu müssen. Der Mann hatte die Tat bestritten, sein Anwalt daher auf Freispruch plädiert. Die Staatsanwaltschaft hatte eine lebenslange Freiheitsstrafe gefordert. Das Gericht sah die Mordmerkmale Heimtücke und niedrige Beweggründe erfüllt. Das Opfer starb einem Gutachten zufolge durch "Ertrinken in bewusstlosem Zustand" in der Donau, aber schon die schweren Verletzungen am Schädel des Opfers hätten wenig später zum Tod geführt.

Wie Richter Jochen Bösl ausführte, hatte die 22-Jährige behauptet, ihr ungeborenes Kind sei von dem Angeklagten. Nach dem Tod der Frau kam aber heraus, dass ein anderer der Vater ist. Unmittelbare Beweise wie ein Geständnis des Angeklagten oder Augenzeugen fehlten, ein aufwendiger Indizienprozess war die Folge. So belasteten den Angeklagten etwa kleine Blutspritzer auf seinem Pullover, den er in der Tatnacht trug, sagte der Richter. Außerdem wurde das Handy des Angeklagten nach der Tat in Tatortnähe registriert.

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